FDP-Obfrau Lütke bekräftigt Nein zu »Apotheke light« |
Cornelia Dölger |
13.06.2024 10:26 Uhr |
Die »Apotheke light« stärkt die Versorgung nicht, so Lütke. / Foto: ABDA
Der Entwurf zur Apothekenreform hat das Licht der Welt erblickt, zuerst über die FAZ. Er sieht vor, an den »Apotheken light« festzuhalten, abgespeckte Zweigapotheken in Mangelregionen zu etablieren und die Honorierung in die Hände der Selbstverwaltung zu legen. Die Zuschüsse zum Notdienst steigen leicht, gleichzeitig wird dem Fonds, der die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) fördern soll, Geld entzogen.
Für ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening ist vor allem die geplante Apotheke oder Apotheker – PTA-Vertretung mit bei Bedarf digital zugeschaltetem Approbiertem – der Knackpunkt des Vorhabens. Diesen Plan gelte es unbedingt zu stoppen, so Overwiening gestern Abend beim Apothekerverein des Saarlandes in Merzig.
Rückendeckung in dieser Hinsicht kommt von der FDP. Kristine Lütke, Obfrau der FDP-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Gesundheit, ließ heute wissen: »Der Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministers zur sogenannten Apothekenreform bringt endlich Licht ins Dunkel. Leider hat der Minister nur die Eckpunkte des vergangenen Jahres in Textform gebracht.«
Die sogenannte »Apotheke light« stärke die Versorgung nicht. Sie stelle keinen Beitrag zur Sicherung der pharmazeutischen Versorgung dar - auch nicht im ländlichen Raum, so Lütke. Wie sich die FDP im weiteren Verfahren dazu positionieren wird, sagte Lütke nicht.
Vorige Woche hatte Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der Liberalen, beim Bayerischen Apothekertag in München versichert, dass die »Apotheke light« mit der FDP nicht zu machen sei. Die Liberalen würden dem ApoRG im Bundestag nicht zustimmen, wenn darin die geplante PTA-Vertretung tatsächlich enthalten sei.
Auch die Reform der Honorierung kritisierte Lütke heute. »Anstatt die Freien Berufe zu stärken, würde die vorgelegte Reform diese schwächen«, betonte sie. Bei der Vergütung dürfe es nicht nur zu einer reinen Umverteilung kommen. »Dafür ist zu lange nichts in diesem Bereich passiert«, kritisierte die Apothekenexpertin. Die Pläne sehen vor, das Fixum schrittweise zu erhöhen und im Gegenzug die Drei-Prozent-Marge in zwei Stufen zu senken.