FDP-Fraktionschef will Apotheken unterstützen |
| PZ |
| 06.09.2024 11:08 Uhr |
Die Teilnehmer des Austauschs in Oldenburg (v. l. n. r.): Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Christian Dürr, Gabriele Röscheisen-Pfeifer (Apothekerkammer Niedersachsen), Imke Haake, Generalsekretärin der FDP Niedersachsen, der Ortsverbandsvorsitzende der FDP Hude Andre Heinemann, Silke Langer (Apothekerkammer Niedersachsen), die Kreisvorsitzende der FDP Oldenburg-Stadt Christiane Ratjen-Damerau sowie die Apothekerinnen Franziska und Elisabeth Feiner. / Foto: Johanna Pfeifer
Wie die Apothekerkammer Niedersachsen am Donnerstag mitteilte, hat der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Christian Dürr die Oldenburger Dobben-Apotheke besucht. Eingeladen hatte Gabriele Röscheisen-Pfeifer, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Niedersachsen (AK) und Leiterin der Dobben-Apotheke. Auch Silke Langer, Apothekerin und AK-Vorstandsmitglied, war beim Gespräch dabei.
Im Fokus des Austauschs stand der dringende Handlungsbedarf zur Stärkung der wirtschaftlichen Stabilität des Berufsstandes. »Wir brauchen sofort Maßnahmen, die die Apotheken vor Ort stärken und ihre Zukunft sichern«, forderte Röscheisen-Pfeifer.
Laut der Mitteilung machten die anwesenden Apothekerinnen deutlich, dass die zunehmenden Apothekenschließungen in Niedersachsen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheitsversorgung darstellen. Sie forderten von der Politik Maßnahmen, um die wirtschaftliche Basis der freiberuflich geführten Apotheken zu stärken und somit die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten. Dürr habe Verständnis für die Sorgen der anwesenden Apothekerinnen gezeigt und seine Unterstützung zugesichert, heißt es.
Nach Angaben der Kammer haben seit dem Jahr 2009 in Niedersachsen 426 Apotheken geschlossen, was einen Rückgang von zwanzig Prozent bedeute. Dies stelle den niedrigsten Stand der Apothekenzahl in Niedersachsen seit 44 Jahren dar. Besonders besorgniserregend sei die Situation in strukturschwachen Regionen wie der Wesermarsch, wo derzeit nur noch sieben Apotheken offen seien. Diese Entwicklung gefährde vor allem ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern, die auf wohnortnahe Apotheken angewiesen sind.
Vorstandsmitglied Langer verdeutlichte im Gespräch mit Dürr, dass die chronische Unterfinanzierung der Apotheken eine der Hauptursachen für die Schließungen sei. »Während die Gesamtkosten einer durchschnittlichen Apotheke in den letzten zehn Jahren um 59 Prozent gestiegen sind, befindet sich das Apothekenhonorar nach den letzten Kürzungen auf dem Niveau von 2004«, erläuterte sie. Die Diskrepanz zwischen steigenden Kosten und stagnierender Vergütung stelle eine ernste Bedrohung für die Existenz vieler Apotheken dar.
Die Apothekerinnen und Apotheker hätten den staatlichen Auftrag, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen, stellte Röscheisen-Pfeifer heraus. »Im Gegenzug erwarten wir, dass die Politik dafür sorgt, dass wir von dem Betriebsergebnis existieren können.«
FDP-Fraktionschef Dürr zeigte Verständnis für die Lage der Apotheken und unterstrich die Bedeutung der Freien Berufe für die Wirtschaft in Deutschland. Mit Blick auf die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung sagte der Bundespolitiker: »Die finanziellen Mittel, um die Apotheken angemessen zu unterstützen, sind vorhanden.«