FDA lässt neues Antikörper-Wirkstoff-Konjugat zu |
Daniela Hüttemann |
13.06.2019 17:00 Uhr |
Zytostatika stören die Zellteilung von Krebszellen, aber auch von gesunden Körperzellen. Mithilfe von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten können die hoch potenten Arzneistoffe jedoch gezielt in entartete Zellen eingebracht werden. / Foto: Adobe Stock/catalin
Bei Polatuzumab vedotin handelt es sich um einen Anti-CD79b-Antikörper, der gezielt an entartete B-Zellen binden kann. Über einen Peptid-Linker ist der Mitose-Hemmstoff Monomethyl-Auristatin E mit dem Antikörper verbunden und kann zielgerichtet in maligne B-Zellen eingeschleust werden, was zum Zelltod der Krebszelle führt.
Polatuzumab vedotin (Polivy™) soll gemeinsam mit dem monoklonalen Antikörper MabThera® (Rituximab-Original) und dem Alkylanz Bendamustin eingesetzt werden bei Patietnen mit therapierefraktärem oder rezidiviertem diffus-großzelligem B-Zell-Lymphom.
In der Phase-II-Studie GO29365 konnte diese Therapie die Remissionsrate von 18 Prozent unter der Zweierkombination auf 40 Prozent unter der Tripeltherapie mehr als verdoppeln. Auch die objektive Ansprechrate zum Ende der Behandlung lag mit 45 versus 18 Prozent deutlich höher. Die Überlebenszeit lag bei 12,4 Monaten gegenüber 4,7 Monaten unter herkömmlicher Therapie.
Hersteller Roche hat auch in der EU einen Zulassungsantrag gestellt. Genau wie in den USA soll der Arzneistoff in Europa ein beschleunigtes Zulassungsverfahren durchlaufen. Roche prüft derzeit die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei verschiedenen B-Zell-Lymphomen in klinischen Studien.