Pharmazeutische Zeitung online
Pankreas-Zellen

FDA lässt erste zellbasierte Therapie für Typ-1-Diabetiker zu

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die erste allogene Zelltherapie mit Pankreaszellen von verstorbenen Spendern für Typ-1-Diabetiker zugelassen. Sie sollen beim Empfänger Insulin produzieren, sodass der Patient nicht mehr auf Insulin-Spritzen angewiesen ist.
Daniela Hüttemann
05.07.2023  15:30 Uhr

Beim Präparat Lantidra vom Unternehmen CellTrans handelt es sich nicht um eine klassische Organspende, sondern um ein Arzneimittel. Dabei werden Inselzellen (Zellverbünde mit verschiedenen Zelltypen) aus der Bauchspeicheldrüse eines verstorbenen Spenders isoliert und zu einer Suspension verarbeitet, die einem Typ-1-Diabetiker direkt in die Leber über ihre Pfortader infundiert wird. Die Patienten müssen vor der Infusion sowie langfristig danach Immunsuppressiva nehmen. Dabei muss kein individuell passender Spender gefunden werden wie bei herkömmlichen Organtransplantationen. Eine Anwendung besteht nur aus Zellen eines Spenders.

Zugelassen wurde Lantidra für erwachsene Typ-1-Diabetiker, die wiederholt schwere Hypoglykämie-Episoden erlitten haben, und die ihren HbA1c-Zielwert trotz intensiver Bemühungen ihres Diabetes-Teams nicht erreichen. Das Präparat enthält verschiedene endokrine Zelltypen, darunter die Insulin-produzierenden Beta-Zellen, aber auch Alpha-, Delta- und Epsilon-Zellen sowie Pankreatisches Peptid (PP-)produzierende Zellen.

Durch die ein- oder mehrmalige Infusion soll erreicht werden, dass die gespendeten Zellen dauerhaft genügend Insulin sowie weitere Hormone produzieren, damit der Patient nicht mehr auf Insulin-Spritzen oder -Pumpe angewiesen ist. Dies kann einige Zeit dauern und gelang nicht bei allen Studienteilnehmern.

Wirksamkeit und Sicherheit wurden in zwei einarmigen Open-Label-Studien mit insgesamt 30 Typ-1-Diabetikern nachgewiesen. Sie alle erhielten eine bis maximal drei Infusionen des Präparats. Die Patienten waren zwischen 21 und 67 Jahre alt (80 Prozent Frauen).

21 der 30 Probanden mussten über ein Jahr und länger kein Insulin mehr applizieren. Für elf davon galt dies für ein bis fünf Jahre und für die anderen zehn Prozent sogar für fünf Jahre und länger. Fünf Teilnehmende dagegen waren weiterhin täglich auf Insulin-Spritzen angewiesen.

Das Ausmaß und die Anzahl der Nebenwirkungen hing auch von der Anzahl der Infusionen und deren Abstand ab. Am häufigsten traten Übelkeit, Fatigue, Anämie, Durchfall und Bauchschmerzen auf.  Die Mehrheit der Teilnehmenden erlitt auch mindestens eine schwere unerwünschte Wirkung durch die Infusions-Prozedur über einen Katheter über die Portalvene in die Leber und den Einsatz der nötigen Immunsuppressiva. Bei einigen musste die immunsuppressive Medikation abgesetzt werden, woraufhin die infundierten Inselzell-Verbünde verloren wurden und die Insulin-Abhängigkeit zurückkam.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa