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Weltkrebstag

Fast 2900 Krebsfälle pro Jahr durch HPV bei Männern

Humane Papillomaviren (HPV) bringt man automatisch mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung. Sie können aber auch bei Männern eine Reihe von Tumorarten verursachen. Auf dieses unterschätzte Problem weist das Robert-Koch-Institut am heutigen Weltkrebstag hin.
Christina Hohmann-Jeddi
04.02.2025  16:00 Uhr

In Deutschland erkranken fast 2900 Männer pro Jahr an einem durch humane Papillomaviren (HPV) bedingten bösartigen Tumor. Das berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI) heute anlässlich des Weltkrebstags. Gemessen an der Gesamtzahl jährlicher Krebserkrankungen bei Männern von etwa 270.000 könne diese Zahl klein erscheinen, heißt es in dem Bericht. »Auf der anderen Seite handelt es sich um 2900 schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen pro Jahr, die – aufgrund der langen Latenzzeit von Jahren bis Jahrzenten bis zur Tumorbildung – mittelfristig durch die sehr wirksame und sichere HPV-Impfung zu einem sehr großen Teil vermeidbar wären.«

HP-Viren befallen die Haut und Schleimhäute. Länger andauernde Infektionen erhöhen das Risiko für eine maligne Entartung der Zellen und die Entstehung von Tumoren. Das gilt vor allem für den Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. Nachgewiesen ist der Zusammenhang zwischen einer HPV-Infektion und Tumoren aber auch für den an die Mundhöhle angrenzenden Teil des Rachens (Oropharynx) und den Anogenitalbereich.

Anders als beim Gebärmutterhalskrebs spielen für diese Tumore auch andere Risikofaktoren eine Rolle. Beim Oropharynxkarzinom ist dies vor allem das Rauchen. Doch bei einem relevanten Anteil der Tumore in diesem Bereich lässt sich Virus-DNA im Tumorgewebe nachweisen, was in der Regel als Nachweis einer entsprechenden Ursache interpretiert wird.

Aktuellen Daten zufolge entwickeln etwa 1900 Männer pro Jahr ein Oropharynxkarzinom aufgrund einer HPV-Infektion und 1000 Männer Tumoren an Anus oder Penis. Da die zugelassenen HPV-Impfstoffe auch gegen diese Tumoren schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit Juni 2018 eine HPV-Impfung auch für Jungen im Alter von 8 bis 14 Jahren.

Diese Empfehlung wurde jedoch nur schleppend umgesetzt: Fünf Jahre später war »in Deutschland bisher nur etwa ein Drittel der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft (Stand 2023)«, informiert das RKI. Die regionalen Unterschiede bei den Impfquoten seien groß. Mit 72 Prozent im Stadtkreis Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) sei die Impfquote achtmal höher als im Landkreis Mühldorf am Inn (Bayern), in dem 9 Prozent der Jungen geimpft sind.

»Keine andere Impfung im Kindes- und Jugendalter weist in Deutschland solche extremen regionalen Unterschiede auf«, konstatiert das RKI. In anderen Ländern, etwa Italien, Dänemark oder Kanada, lägen die Impfquoten – nach vergleichbar kurzer Zeit – deutlich höher als in Deutschland und erreichten etwa das Niveau der Impfquoten bei Mädchen.

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