Pharmazeutische Zeitung online
EU-Kommission prüft Arzneimittelsektor

Fairer Wettbewerb braucht mehr Kontrollen

Die EU-Kommission hat zusammen mit den nationalen Wettbewerbsbehörden mehr als 100 Fälle aus dem Arzneimittelsektor überprüft, bei denen es zu wettbewerbswidrigen Vereinbarungen gekommen ist. In 29 Fällen sind Rechtsverstöße geahndet worden. Das geht aus einem Bericht der EU-Kommission hervor. Demnach verhängten die Behörden seit 2009 Geldbußen von mehr als 1 Milliarde Euro. In Zukunft sollen die Kontrollen fortgeführt werden.
Jennifer Evans
29.01.2019  10:46 Uhr

Ziel der europaweiten Untersuchung war es, wettbewerbswidrige Verhaltensweisen im Arzneimittelsektor aufzuspüren, die zu überhöhten Medikamentenpreisen geführt haben. »Die europäischen Patienten und unsere Gesundheitssysteme müssen auf erschwingliche und innovative Arzneimittel zugreifen können. Dies zählt zu den wichtigsten Herausforderungen und Zielen Europas«, so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Die Behörden deckten dabei unter anderem bewusste Behinderungsstrategien auf, die den Markteintritt von Generika verzögerten. Auch sei man auf rechtswidrige Preisabsprachen sowie überhöhte Kosten für patentfreie Arzneimittel gestoßen, heißt es. Darüber hinaus gingen Kommission und Wettbewerbszentralen sogenannten »Pay-for-delay«-Vereinbarungen nach. Das sind Abmachungen zwischen Herstellern von Originalpräparate und Generikaherstellern. Der Deal läuft so: Bestimmte Generika kommen zunächst nicht auf den Markt, damit die beiden Hersteller sich noch etwas länger den Gewinn des teureren Originalpräparats teilen können. Gleichzeitig umgehen sie auf diese Weise den Konkurrenzdruck mit den neuen Medikamenten.

Zusammenschlüsse von Pharmaunternehmen treiben die Preise in die Höhe

Ein weiterer Grund für hohe Arzneimittelpreise in den 28 EU-Mitgliedstaaten sind laut Bericht die Zusammenschlüsse von Pharmaunternehmen. Um eine Marktkonzentration zu verhindern, prüfte die Kommission daher mehr als 80 Fusionen. In 19 Fällen gab es demnach Wettbewerbsbedenken, weil der Zusammenschluss insbesondere die Kosten von Generika oder Biosimilars in die Höhe getrieben habe, heißt es. Für diese Firmen-Bündnisse habe es letztlich erst grünes Licht gegeben, nachdem die Unternehmen Teile ihres Geschäfts veräußerten. Nach Angaben der Kommission hat die Überprüfung solcher Fusionen ausgezahlt und zu einer größeren Vielfalt auf dem Arzneimittelmarkt geführt. Denn Forschung und Entwicklung an neuen Präparaten waren nicht mehr behindert.

Die Wettbewerbsbehörden hätten insgesamt dazu beigetragen‚ das Innovationsniveau in der Branche zu erhalten, heißt es. Auf Basis des Kartellrechts hätten die Behörden eingegriffen, sobald im Markt verzerrte Innovationsanreize entstanden waren.

Das Fazit der Kommission: Die sorgfältige Prüfung im Arzneimittelsektor sollten die Wettbewerbsbehörden fortführen. Allerdings nicht alleine. Es bedürfe auch der »kontinuierlichen Anstrengungen aller Interessenträger, um die gesellschaftliche Herausforderung zu bewältigen, nachhaltigen Zugang zu erschwinglichen und innovativen Arzneimitteln sicherzustellen.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa