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Antibiotika-Pipeline

Fabimycin gegen Problemkeime 

Neue Antibiotika werden dringend benötigt. Eine neue Klasse in der Praxis könnten eines Tages die sogenannten FabI-Hemmer werden. Bislang im Gespräch für den Einsatz gegen grampositive Erreger könnte es mit Fabimycin nun auch einen Kandidaten für die Antibiose bei Infektionen mit gramnegativen Bakterien geben.
Sven Siebenand
11.08.2022  18:00 Uhr

FabI-Inhibitoren torpedieren die bakterielle Fettsäuresynthese, indem sie zu einem Abbruch der Fettsäurekette führen. Gehemmt wird die bakterielle Enoyl-Acyl-Carrier-Protein-Reduktase FabI. Bis Vertreter dieser Antibiotikaklasse in der Praxis zum Einsatz kommen, wird es aber noch einige Zeit dauern. Der FabI-Inhibitor Afabicin wird zum Beispiel klinisch in Phase II bei Staphylococcus-aureus-Infektionen getestet, nicht jedoch für Infektionen, die durch gramnegative Bakterien verursacht werden. Forschende haben nun eine Leitsubstanz für dieses Einsatzgebiet entdeckt.

In einer Meldung berichtet die American Chemical Society (ACS) von der Substanz Fabimycin. In »ACS Publications« stellt ein Forscherteam um Dr. Erica N. Parker von der University of Illinois at Urbana-Champaign in den USA Untersuchungen mit dem FabI-Hemmer vor. Fabimycin erwies sich demnach in vitro als wirksam gegen mehr als 300 antibiotikaresistente klinische Isolate, darunter solche von Problemkeimen wie Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae und Acinetobacter baumannii. Gegenüber bestimmten grampositiven Erregern und einigen typischerweise harmlosen Bakterien, die im oder auf den Oberflächen des menschlichen Körpers leben, blieb der Arzneistoffkandidat dagegen relativ inaktiv.

Darüber hinaus reduzierte das neue Molekül in vivo die Menge resistenter Bakterien bei Mäusen mit Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen auf das Niveau vor der Infektion oder darunter und wirkte bei ähnlichen Dosen genauso gut oder besser als andere Antibiotika. Die Ergebnisse zeigen, so die Forscher, dass Fabimycin eines Tages eine wirksame Behandlung für hartnäckige Infektionen sein könnte. Bis es soweit ist, ist allerdings noch eine Menge Forschungs- und Studienarbeit zu erledigen.

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