Experten-Talk zur Inhalativa-Schulung |
Diskutierten unter der Moderation von Dr. Steffen Schmidt zur Inhalativa-Schulung in der Apotheke: Dr. Katja Renner, Dr. Nina Griese-Mammen, Dr. Wolfgang Kircher und Dr. Eric Martin (von links). / Foto: PZ/Alois Müller
Viele Devices, viele Fallstricke: Inhalativa korrekt anzuwenden, ist für viele Patienten herausfordernd. Oft werden sie bei der Verordnung nicht ausreichend geschult und möglicherweise aufgrund von Lieferengpässen oder Rabattverträgen mit ihnen unbekannten Geräten konfrontiert. »Wir haben ein eklatantes Defizit an struktureller Qualität in der Patientenqualifizierung«, sagte Martin und unterstrich, wie sinnvoll die Inhalativa-Schulung sei. Für ihn sei dies »eine historische Chance«, pharmazeutische Kompetenz einzubringen.
Doch wie gewinnt man Patienten für diese pDL, insbesondere solche, die schon lange Inhalativa anwenden? Renner gab ein Formulierungsbeispiel: »Wissen Sie eigentlich, dass Sie einen Anspruch auf eine intensive Beratung haben, weil Sie dieses Gerät bekommen? Es geht um Ihre Sicherheit und vielleicht habe ich noch einen guten Tipp für Sie, was Sie besser machen können.« In der Ansprache solle deutlich der Nutzen der Dienstleistung hervorgehoben werden.
Was ist der häufigste Patientenfehler beim Inhalieren? Laut Kircher ganz klar eine falsche Atemtechnik. Der Kreativität des Patienten seien dabei aber offenbar keine Grenzen gesetzt: »Wenn wir einen Patienten gut kennen und über Jahre betreut haben, können wir 80 bis 90 Prozent seiner Fehler abschätzen. Für die restlichen 10 bis 20 Prozent fehlt uns die Fantasie«, schmunzelte der Apotheker.
Nach knapp zwei Jahren folgt bald eine Evaluierung der ABDA. »Wir sind sehr gespannt, wenn wir diese Daten publizieren und werden sie vielfältig einsetzen«, informierte Griese-Mammen. Die Bewertung ziele darauf ab, den Nutzen der pDL hervorzuheben, sie weiter zu bewerben und Apothekenteams zur Umsetzung zu motivieren.