Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Cannabis

Experimenteller Wirkstoff erleichtert Entzug

Die Fettsäureamid-Hydrolase (FAAH), ein am Endocannabinoid-System beteiligtes Enzym, stellt einen möglichen Angriffspunkt zur Behandlung von Cannabis-Abhängigen dar. In einer Phase-II-Studie mit 70 männlichen Patienten reduzierte der FAAH-Inhibitor PF-04457845 Entzugssymptome und den Cannabis-Beikonsum deutlich stärker als Placebo.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 07.12.2018  08:00 Uhr

Endocannabinoide sind körpereigene Substanzen, die die gleiche Wirkung entfalten wie Cannabinoide aus Cannabis. Eines der ersten isolierten Endocannabinoide war die vor allem im ZNS vorliegende Fettsäure Anandamid, die von der FAAH abgebaut wird. Eine Hemmung der FAAH hebt den Anandamid-Spiegel an und kann sich dadurch positiv auf die Stimmung auswirken.

Forscher um Professor Dr. Deepak Cyril D'Souza von der Yale University berichten nun im Fachjournal »The Lancet Psychiatry« von positiven Ergebnissen einer Phase-II-Studie mit dem FAAH-Inhibitor PF-04457845 bei Männern mit Cannabis-Abhängigkeit. Die Patienten erhielten über vier Wochen randomisiert und doppelblind entweder den Wirkstoff in Tablettenform oder Placebo. Parallel dazu führten die Teilnehmer, die zuvor mehr als drei Joints am Tag geraucht hatten, einen Cannabis-Entzug durch, zunächst für eine Woche stationär und anschließend noch drei Wochen lang ambulant. Erfasst wurden die Adhärenz per PF-04457845-Blutspiegelbestimmung, Entzugssymptome und Cannabis-Beikonsum anhand von Urinproben.

In der Verumgruppe waren die Entzugssymptome, allen voran Schlafstörungen, aber auch Depression, Reizbarkeit und Angst, milder als in der Placebogruppe. Am Ende des Beobachtungszeitraums konsumierten die Teilnehmer der Verumgruppe zudem weniger Cannabis als die Probanden der Placebogruppe (durchschnittlich 0,4 versus 1,27 Joints am Tag). Nebenwirkungen waren mild und in beiden Gruppen gleich häufig.

»Eine Menge Wirkstoffe sind bereits hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bei Cannabis-Entzug getestet worden, aber bisher konnte noch keiner Entzugssymptome und Rückfälle senken«, so D'Souza in einer Pressemitteilung. Anders als Cannabis oder sein Hauptinhaltsstoff THC hätten FAAH-Inhibitoren keine psychoaktiven Effekte, sodass ein Missbrauch unwahrscheinlich sei. Um die Wirkung auf das Rückfallrisiko zu beurteilen, sind jedoch weitere Studien mit längerer Beobachtungszeit erforderlich. Auch muss der Effekt bei Frauen getestet werden. Sie waren aufgrund noch fehlender Toxizitätsdaten von der vorliegenden Studie ausgeschlossen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa