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Buse zum ApoRG

Ex-Versandchef moniert Unterfinanzierung der Apotheken

Der Chef der Versandapotheke Mycare, Christian Buse, kritisiert das geplante Apotheken-Reformgesetz (ApoRG). Damit werde das Kernproblem der Unterfinanzierung nicht angegangen. Zwar ist Buse für eine Stärkung der PTA, er positioniert sich aber gegen die Apotheke ohne Apotheker.
Alexander Müller
07.10.2024  15:00 Uhr

Im Sommer vergangenen Jahres hatte sich Christian Buse eigentlich aus der Berufspolitik zurückgezogen. Den Vorstandsposten beim Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) gab er im Juni nach 17 Jahren ab. Doch die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht der Mycare-Chef als Gefahr für seinen Berufstand.

Die Reform gehe zwar in die richtige Richtung, adressiere aber die Grundprobleme des Apothekenwesens nicht ausreichend, kritisiert Buse. So sieht das ApoRG in seiner derzeitigen Fassung lediglich eine Umverteilung beim Honorar vor. »Die vorgeschlagenen Änderungen der Apothekenvergütung und die strukturellen Anpassungen scheinen nicht ausreichend durchdacht, da sie weder eine gerechtere Verteilung gewährleisten noch die Notwendigkeit einer integrierten medizinischen und pharmazeutischen Infrastruktur berücksichtigen«, so Buse.

Der Mycare-Chef wünscht sich einen ganzheitlichen Ansatz. Weil Apotheken nur dort sinnvoll betrieben werden könnten, wo auch Ärztinnen und Ärzte praktizieren, sei eine isolierte Betrachtung der Apothekenversorgung ohne Berücksichtigung des gesamten Gesundheitssystems nicht zielführend.

Kernproblem Unterfinanzierung

Gleichwohl sieht Buse ein »grundlegendes Problem der Unterfinanzierung«, das sich auch mit neuen Aufgaben für die Apotheken nicht lösen lasse. Eine sinnvolle Reform müsse daher die langfristige Finanzierung sicherstellen, die Attraktivität der pharmazeutischen Berufe steigern, die Digitalisierung vorantreiben und den bürokratischen Aufwand reduzieren.

Als Versender wünscht sich der Mycare-Chef zudem eine Stärkung der Telepharmazie. Diese müsste aus seiner Sicht analog zur Telemedizin »fest etabliert und angemessen honoriert werden«. Buse schielt dabei auch auf die pharmazeutischen Dienstleistungen, von denen die Versender derzeit ausgeschlossen sind. Mehrere Versender klagen bereits dagegen.

Minister Lauterbach stellt sich unter Telepharmazie vor, dass PTA alleine eine Apotheke führen und ein Approbierter bei Bedarf per Videotelefonie zur Beratung hinzugezogen werden kann.

Keine PTA-Vertretung

Buse findet die geplante Kompetenzerweiterung für PTA zwar grundsätzlich sinnvoll. Aus seiner Sicht könnte eine Fachweiterbildung, ähnlich der für Apotheker, etabliert werden. »Diese Erweiterung kann dazu beitragen, den Fachkräftemangel in Apotheken zu mildern und die Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten.« Die Verantwortung für den Apothekenbetrieb muss aus seiner Sicht aber beim Apotheker verbleiben. Erweiterte Kompetenzen der PTA dürften nicht zulasten der Patientensicherheit gehen und die Rolle der Approbierten als verantwortliche Fachkräfte nicht untergraben, so Buse.

Mycare mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg startete bereits 2001 als Versandhandel für Gesundheitsprodukte. Mit der Aufhebung des Versandhandelsverbots für Medikamente im Jahr 2004 zählte Mycare zu den ersten deutschen Versandapotheken. Die Digitalagentur Smile AI führt Mycare in der Onlineapotheken-Studie auf Rang 9, mit einem Marktanteil von circa 1 Prozent. 

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