Evi-News-Datenbank erhöht Beratungsqualität |
Qualitativ besser beraten: Apotheker profitieren von der auf auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnittenen Datenbank Evi-News. / Foto: Getty Images/Morsa Images
Die Beratung in der Selbstmedikation ist eine der Kernkompetenzen von Apothekern. Um das bestmögliche Therapieergebnis zu erzielen, ist neben dem Patientenwunsch und der Praxiserfahrung des Beratenden eine wissenschaftlich fundierte Therapieauswahl im Sinne einer evidenzbasierten Pharmazie entscheidend. Maßgeblich dafür ist eine leichte Zugänglichkeit von Informationen aus Studien und Leitlinienstandards.
Ein auf die Berufsgruppe zugeschnittenes Recherchetool ist Evi-News, das aus einer Datenbank und einem monatlich erscheinenden Newsletter für Apotheker besteht. Erarbeitet werden die Inhalte von dem Team um Professor Dr. Thilo Bertsche von der Abteilung für Klinische Pharmazie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Die Forschenden haben nun in einer Studie untersucht, welche Vorteile Evi-News Apothekern im Vergleich zu einer üblichen Internetrecherche bietet. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin »Journal of Medical Internet Research« publiziert.
An der Untersuchung nahmen 141 Apotheken aus ganz Deutschland teil. Sie erhielten Rechercheaufgaben zu Selbstmedikationsthemen und wurden in zwei Gruppen eingeteilt. In der Webgruppe durften ausschließlich internetbasierte Informationsquellen genutzt werden. Die andere Hälfte durfte ausschließlich auf die Evi-News-Datenbank zugreifen. Mithilfe eines Scores, inspiriert von validierten Scores aus der internationalen Literatur, wurde die Qualität der externen Informationen quantitativ gemessen.
In der Webgruppe lag die Qualitätsbewertung zu den Antworten bei knapp 33 Prozent. Die Evi-News-Gruppe erreichte eine signifikant höhere Qualitätsbewertung mit 85 Prozent. Zudem schlossen in der Internetgruppe weniger Apotheker die gesamte Suchaufgabe zur Selbstmedikation ab.
»Die Studie zeigt, dass es einen Handlungsbedarf in Sachen evidenzbasierte Selbstmedikation in den Apotheken gibt - denn die Qualität der Informationsquellen variierte in der Webgruppe stark,« sagte Erstautorin Diplom-Pharmazeutin Jennifer Alexa, die die Studie mit Unterstützung von Diplomand Matthias Richter im Rahmen ihrer Promotion angefertigt hat. Die hohe Abbruchquote in der Webgruppe zeige, dass Apotheker durch Informationsangebote unterstützt werden sollten, die auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. »Die vorliegende Studie stellt aber auch erstmals unter Beweis, dass die Evi-News-Datenbank anhand international anerkannter Qualitätsparameter zur Recherche eine gute Qualität besitzt,« so Alexa.
Evi-News ist ein von der Klinischen Pharmazie der Universität Leipzig angebotenes Projekt, das finanziell durch die ABDA und die Avoxa-Mediengruppe unterstützt wird. Monatlich erscheinen Newsletter, für die sich Apotheker kostenfrei anmelden können. Eine für eingeschriebene Nutzer jederzeit verfügbare Datenbank liefert unabhängige Arzneimittelinformationen zur evidenzbasierten Selbstmedikation für Apotheker in Deutschland.