| Jennifer Evans |
| 13.01.2025 14:00 Uhr |
Blick ins S4-Labor des Robert Koch-Instituts: Mit gebündelter Expertise wollen die neuen EURLs Europa widerstandsfähiger machen. / © RKI
Im Januar haben sechs von insgesamt neun EU-Referenzlaboratorien (EURL) für öffentliche Gesundheit ihre Arbeit aufgenommen. Darin vereint sich die wissenschaftliche Fachkenntnis aus ganz Europa. In den kommenden sieben Jahren sollen die EURLs die Mitgliedstaaten bei der Vorbereitung sowie bei der schnellen Reaktion auf Gesundheitskrisen unterstützen.
Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem, die Diagnostik zu fördern, die Verwendung bestimmter Tests für die einheitliche Überwachung sowie die Meldung und Berichterstattung über schwerwiegende grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen. Dabei ist jedes der sechs EURL für bestimmte Substanzen zuständig. Auch gilt es Leitlinien zu erstellen, Schulungen durchzuführen, die Kommunikation zwischen den Mitgliedstaaten zu fördern sowie technische Hilfe zu bieten.
Mit von der Partie ist hierzulande etwa das Robert-Koch-Institut (RKI), in dessen Verantwortung zusammen mit dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr neue bakterielle Hochrisiko-Krankheitserreger sowie neu auftretende und zoonotische Krankheitserreger fallen. Das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist im Bereich Diphtherie und Keuchhusten dabei und das Universitätsklinikum Regensburg beim Umgang mit Viren, die durch Lebensmittel und Wasser übertragbaren werden. Die Technische Universität Dresden gehört zur Legionellen-Gruppe.
Grundsätzlich sollen die EURLs als Schnittstelle zwischen der EU-Kommission, die sie finanziert und fachlich überwacht, und den nationalen Referenzlaboratorien dienen. Parallel entsteht ein Netzwerk der EURLs, das vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) betrieben und koordiniert wird.