Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Lungenhochdruck

EU-Zulassungsempfehlung für Sotatercept

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) rät dazu, das Sotatercept-haltige Präparat Winrevair™ von MSD bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) zuzulassen. Es handelt sich dabei um einen First-in-Class-Wirkstoff.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 01.07.2024  16:15 Uhr

PAH ist eine seltene, fortschreitende und lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich die Blutgefäße in der Lunge verdicken und verengen. Die Betroffenen weisen daher einen besonders hohen Blutdruck in den Lungenarterien auf. Viele Patienten leiden unter Atembeschwerden, die sie in ihrer körperlichen Aktivität stark einschränken. Trotz eine Reihe von zugelassenen Therapien, etwa Endothelin-Rezeptorantagonisten, Phosphodiesterase-5-Hemmer, Prostazyklin-Analoga oder Stimulatoren der löslichen Guanylatzyklase, ist die Langzeitprognose der Betroffenen nach wie vor schlecht. Schätzungsweise die Hälfte der Patienten stirbt innerhalb von fünf bis sieben Jahren nach der Diagnose.

Die EMA hat aktuell empfohlen, Sotatercept in Kombination mit anderen PAH-Therapien für die Behandlung erwachsener Patienten der WHO-Funktionsklasse II bis III zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit zuzulassen. Es wäre der erste Arzneistoff einer neuen Wirkstoffklasse.

Sotatercept ist ein erster Aktivin-Signalweg-Inhibitor. Bei PAH liegt ein Ungleichgewicht zwischen proproliferativer (Activin-IIa-Smad2/3-Weg) und antiproliferativer (BMPR-II-Smad1/5/8-Weg) Signalübertragung vor. Die proproliferative Signalübertragung gewinnt die Überhand, was zum Umbau von Lungengefäßen führt.

Sotatercept besteht aus der extrazellulären Domäne des humanen Aktivinrezeptors Typ IIA und der Fc-Domäne von humanem IgG1. Das Fusionsprotein wirkt wie eine Ligandenfalle. Es bindet Liganden des genannten Rezeptors wie Activin A, sodass diese nicht mehr an den eigentlichen Rezeptor andocken können. Das reduziert die proproliferative Signalübertragung und bringt wachstumsfördernde und wachstumshemmende Signale wieder ins Gleichgewicht.

Erhöhung der Sechs-Minuten-Gehstrecke

Die EMA-Empfehlung stützt sich auf die Ergebnisse der randomisierten und placebokontrollierten Doppelblindstudie STELLAR, in welcher Wirksamkeit und Sicherheit von Sotatercept bei 323 Erwachsenen mit PAH, die seit mehr als 90 Tagen stabil mit einer PAH-Hintergrundtherapie behandelt wurden, untersucht wurden. Die Phase-III-Studie zeigte, dass sich die körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten im Sotatercept-Arm, gemessen an der Entfernung, die sie innerhalb von sechs Minuten zurücklegen konnten, zu Beginn der Behandlung und nach 24 Wochen deutlich verbessert hat.

Das Biologikum muss alle drei Wochen einmal subkutan injiziert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerz, Nasenbluten, Hautausschlag, Teleangiektasien, Durchfall, Schwindel und Rötungen. Obwohl Sotatercept im Allgemeinen gut vertragen wird, gab es seltene Berichte über schwerwiegende Nebenwirkungen, die das Blut betreffen, etwa erhöhter Blutdruck, Thrombozytopenie und erhöhte Hämoglobinkonzentration. Die beiden letztgenannten Zustände werden laut EMA als beherrschbar angesehen, wenn die Sotatercept-Dosis angepasst wird.

Abschließend muss nun die EU-Kommission entscheiden, ob sie dem Votum des EMA-Gremiums folgt und Winrevair zulässt. In der Regel folgt sie den EMA-Empfehlungen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa