Etappenziel erreicht |
Kerstin Pohl |
27.03.2025 16:12 Uhr |
Der alte bleibt der neue Vorstand (von links): Max Breuer, Jörg Maibaum, Constantin Biederbick (1. Vorsitzender), Sebastian Berges (2. Vorsitzender) und Nicola Ciliax-Kindling. / © Alois Müller
Der 2. Vorsitzende der TGL Nordrhein, Sebastian Berges, stellte zunächst noch einmal die Tarifsituation vor, die letztes Jahr im Herbst bestand. Zum 1. Januar 2025 einigten sich die TGL Nordrhein und die Apothekengewerkschaft (Adexa) auf einen neuen Tarifvertrag für die Apothekenleitung und die Mitarbeiter.
Die Verhandlungen mit Adexa gestalteten sich sehr schwierig. Letztendlich einigte man sich aber und kam zu einem Abschluss, der 18 Monate Laufzeit hat (bis zum 30. Juni 2026). Die Ergebnisse entsprechen einem Lohnzuwachs zwischen 2,8 und 5,7 Prozent. Berges zeigte sich zufrieden mit dem ausgewogenen Ergebnis. Es gibt mehr Geld für Mitarbeitende, eine gesicherte Gegenfinanzierung der Lohnkosten und keine größere Belastung der Betriebsergebnisse.
Die Ergebnisse wurden von der Adexa sehr eilig veröffentlicht, noch bevor die TGL ihre Mitglieder informieren konnte, sagte Berges. Die entstandenen Irritationen bei den TGL-Mitgliedern konnte der 2. Vorsitzende jedoch erklären und ausräumen.
Berges betonte, dass es für die Mitarbeitenden wichtig sei, zu sehen »was da unten auf dem Lohnzettel steht. Da muss eine höhere Zahl stehen und eindeutig nachvollziehbar sein für alle Mitarbeitende«. Alles andere würde das Ergebnis verwischen und sei lediglich Tarifkosmetik. Einen Urlaubstag mehr oder weniger Arbeitsstunden wären zum Beispiel nicht auf dem Lohnzettel zu sehen.
Der 2. Vorsitzende erklärte die leistungsbezogenen Komponenten, die die Erfolge der Mitarbeitenden entsprechend honorieren. Entscheidend sei aber das Übertarifliche, als Anerkennung der Leistung des Mitarbeitenden. Darunter fielen zum Beispiel Jobticket, Job-Fahrrad, Essensgeld oder freiwillige zusätzliche Urlaubstage.
Man solle sich deshalb nicht nur auf den Tarif fokusieren, so der 2. Vorstandsvorsitzende. Das sei zu engdimensional und bilde nicht die tatsächliche Entlohnungsrealität ab. Tarifabschlüsse sollten allen Teilen gerecht werden und zudem Planungssicherheit bieten.
ABDA-Präsident Thomas Preis konnte ebenfalls Positives berichten. Kurz vor Beginn der Jahreshauptversammlung wurde er darüber informiert, dass die bisherigen Koalitionsverhandlungen für die Apothekerschaft sehr positiv verlaufen sind. Die Offizinen seien seit Jahrzehnten vernachlässigt worden und das würde nun endlich korrigiert, zeigte sich Preis erfreut. Dies sei auch auf die Arbeit der TGL zurückzuführen.
ABDA-Präsident Thomas Preis brachte gute Neuigkeiten aus Berlin mit. / © Alois Müller
Unter anderem soll das Apothekenfixum auf 9,50 Euro skontofrei erhöht werden, bei bestimmten Apotheken in Landlagen soll es bis auf 11 Euro steigen. Allerdings: der avisierte Koalitionsvertrag ist noch nicht unterschreiben und das ist »nur die Spitze des Koalitionsvertrages«.
Trotzdem sei das ein gutes Signal und ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Politik müsse handeln und das jetzt auch schnell in Gesetze umsetzen, forderte der ABDA-Präsident. »Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an«, betonte Preis und lobte auch die Gesamtleistung des Berufstandes um dieses Ergebnis zu erzielen. Und die Politik würde jetzt auf die Apotheken als eine erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger setzen.
Auf der Tagesordnung standen die Wahlen eines neuen Vorstandes sowie eines Beirates. Sowohl Vorstand als auch Beirat stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Schatzmeister und Vorstand wurden einstimmig entlastet. Der Haushalt 2026 wurde auf Grundlage von 2024/2025 verabschiedet. Ein neuer Kassenprüfer wurde gewählt, die Vertretung übernimmt Petra Eckstein. Ursprünglich sollte der TGL Nordrhein zum 1. Januar 2025 als eingetragener Verein fortgeführt werden. Da noch einige formale Änderungen in der Satzung notwendig sind, wurde die Eintragung vorerst gestoppt und wird nun etwas später erfolgen.