»Es bleibt ganz viel zu tun« |
Cornelia Dölger |
04.12.2024 12:00 Uhr |
Es waren vier interessante, teils schmerzliche Jahre«, bilanzierte Hans-Peter Hubmann in seinem Rückblick. Die wirtschaftliche Stärkung der Apotheken bleibe oben auf der Agenda. / © PZ
Hans-Peter Hubmann bleibt Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), auch seine Vize Anke Rüdinger wurde wiedergewählt. Bei der Mitgliederversammlung in Berlin gab Hubmann zuvor einen Rückblick auf die vergangene Amtsperiode. Sie sei geprägt gewesen von »Licht und Schatten«, so der DAV-Chef. Mitten in der Pandemie, im Lockdown, hätten sich die damals neu gewählten Spitzen von DAV, Bundesapothekerkammer (BAK) und ABDA mit den neuen Verhältnissen arrangieren müssen. »Das war schon herausfordernd«.
Dennoch hätten die Apotheken wichtige Beiträge geleistet, um die Versorgung während er Pandemie aufrechtzuhalten. Angefangen bei der Impfstoffverteilung über die Ausgabe von Impf- und Genesenenzertifikaten, der Ausgabe von insgesamt 440 Millionen Schutzmasken. Die daraus entstandenen Sondereffekte von rund 2,5 Milliarden Euro seien »Fluch und Segen zugleich« gewesen, so Hubmann. Einerseits hätten sie Apotheken »ein gutes Polster« gebracht, andererseits habe die Politik bei späteren Honorarverhandlungen stets darauf abgestellt.
Eine »Herausforderung« für die Branche sei die Ampelregierung gewesen, so Hubmann weiter. Er skizzierte eine Reihe von Gesetzen, die während der Legislatur beschlossen wurden, etwa das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und das Lieferengpassgesetz (ALBVVG).
Die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz durchgesetzte temporäre Erhöhung des Kassenabschlags sei eine weitere Hürde für die Apotheken gewesen – die zu der Zeit mit extremen Lieferengpässen zu kämpfen hatten. Apotheken seien dabei als »Problemlöser« wahrgenommen worden, als Versorgungsexperten, »was für das Image in der Bevölkerung ganz ganz wichtig war«.
Positiv hob Hubmann hervor, dass mit dem Lieferengpassgesetz (ALBVVG) die Retaxgefahr erheblich reduziert worden sei, ein »Meilenstein« sei ebenso die Abschaffung der Präqualifizierung gewesen.