Erstmals ist in der EU ein Medikament bei nicht-zystischer Fibrose-Bronchiektase zugelassen. / © Adobe Stock/Graphicroyalty
Der Wirkstoff Brensocatib (Brinsupri™ von Insmed) ist für Patienten ab zwölf Jahren mit nicht-zystischer Fibrose-Bronchiektase (NCFB) genehmigt worden, teilte die Brüsseler Behörde mit. In der EU gibt es den Angaben zufolge geschätzt 400.000 bis drei Millionen Menschen mit der Erkrankung.
Die Zulassung beruht auf einer positiven wissenschaftlichen Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Brensocatib ist ein kompetitiver, reversibler Inhibitor der Dipeptidyl-Peptidase 1 (DDP1). Das Enzym ist daran beteiligt, neutrophile Immunzellen zu aktivieren, was zu einer exzessiven Ausschüttung von neutrophilen Serin-Proteasen führt. Dazu gehören die neutrophile Elastase, Cathepsin G und die Proteinase 3. Das wiederum schädigt die Wände der Atemwege, führt zu übermäßiger Schleimbildung und dauerhaften Entzündungsreaktionen und beeinträchtigt die Immunabwehr. Brensocatib reduziert die Aktivität der neutrophilen Serin-Proteasen und soll dadurch das Krankheitsgeschehen dämpfen.
Wie die Medizinische Hochschule Hannover auf ihrem Internetauftritt schreibt, zeichnen sich Bronchiektasen durch zähen Bronchialschleim aus, der sich oftmals nur schwer abhusten lässt. Weiter heißt es, der Sekretstau gehe mit einer chronischen Atemwegsentzündung einher und biete Nährboden für Bakterien und andere Erreger. Brensocatib verbessere die Lebensqualität der Betroffenen, indem es etwa die Verschlechterung der Lungenfunktion deutlich verlangsame.