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Chlamydien-Infektionen

Erster Impfstoff im Test

Erstmals ist ein Impfstoff gegen Chlamydien-Infektionen in einer kleinen Pilotstudie am Menschen getestet worden. Die Vakzine CTH522 erwies sich als immunogen und gut verträglich, schreiben Forscher im Fachmagazin »The Lancet Infectious Diseases«. Ob sie eine echte Schutzwirkung hat, muss sich allerdings noch zeigen.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 14.08.2019  17:00 Uhr

Die Wissenschaftler um Dr. Sonya Abraham vom Imperial College in London verwendeten für ihre Untersuchungen die neue Vakzine CTH522, die als Antigen Bereiche des Oberflächenproteins von Chlamydia trachomatis enthält. Das Bakterium gilt als der häufigste Erreger von sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Forscher untersuchten zwei unterschiedliche Formulierungen des Impfstoffs. Zum einen kombinierten sie ihn mit dem neuartigen Adjuvans CAF01, zum anderen mit dem bekannten Wirkverstärker Aluminiumhydroxid.

An der Phase-I-Studie nahmen insgesamt 35 gesunde Frauen teil. 15 Probandinnen erhielten den Impfstoff mit CAF01, 15 den mit Aluminiumhydroxid und fünf stattdessen eine Placebo-Impfung. Alle Studienteilnehmerinnen erhielten zur Grundimmunisierung je eine intramuskuläre Impfdosis an den Tagen 0, 28 und 112 sowie im Anschluss je eine  nasale Booster-Applikation an den Tagen 126 und 140. Beide Vakzinen lösten stets eine Immunantwort aus, wohingegen bei keiner Probandin der Placebogruppe eine Reaktion erzeugt wurde.

Als besonders effektiv erwies sich die Kombination mit dem Adjuvans CAF01. Mit ihr wurden im Vergleich zur Kombination mit Aluminiumhydroxid 5,6-mal mehr Antikörper gebildet. Zudem bewirkte sie eine stärkere Immunantwort in der vaginalen Schleimhaut, über die die meisten Infektionen erfolgen. Die Forscher wollen daher diese Formulierung in einer Phase-IIa-Studie weiter untersuchen.

Ob die durch die Vakzine provozierte Immunantwort ausreicht, um Menschen vor einer Infektion mit Chlamydien zu schützen, ist jedoch noch nicht geklärt. »Studien an Mäusen haben gezeigt, dass Antikörper in der Vagina als erste Abwehrlinie gegen Chlamydien fungieren. Das legt nahe, dass die Höhe des dort hervorgerufenen Antikörpertiters ein Maß für die Schutzwirkung eines Impfstoffs ist«, sagte Koautorin Helene B. Juel vom Statens Serum Institut in Dänemark in einer Pressemitteilung.

Beide Vakzinen waren in der Studie gut verträglich. Als Nebenwirkung traten milde Reaktionen an der Injektionsstelle auf. Diese zeigten sich bei allen mit einem Verum geimpfen Probandinnen und bei 60 Prozent der Teilnehmerinnen aus der Placebogruppe.

Chlamydien-Infektionen, hervorgerufen durch Chlamydia trachomatis, sind ein weltweites Problem. Die Inzidenz beträgt den Studienautoren zufolge jährlich 131 Millionen Infektionen. »Ein Impfstoff gegen Chlamydien-Infektionen wäre ein immenser Fortschritt für die öffentliche Gesundheit und von großem wirtschaftlichen Nutzen«, sagte Professor Dr. Toni Darville von der University of South Carolina in den USA in einem Kommentar. Auch wenn die Forschung hier noch ganz am Anfang stehe, stimmten die Ergebnissse der Pilotstudie optimistisch.

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