Pharmazeutische Zeitung online
Approbationsordnung

Erste Schritte für Novellierung in Planung

Die Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer (BAK) hat vor einigen Wochen beschlossen, eine Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker anzustoßen. Der BAK-Vizepräsident, Thomas Benkert, und die ABDA-Geschäftsführerin Pharmazie, Christiane Eckert-Lill, informieren im Gespräch mit der PZ über das Vorhaben und Vorgehen.
Sven Siebenand
Theo Dingermann
22.01.2020  11:00 Uhr

PZ: Warum sind Sie der Meinung, dass die Approbationsordnung zu novellieren ist?

Benkert: An der Basis ist der Wunsch danach groß. Beispielsweise sind viele der Meinung, dass eine Anpassung der Ausbildung mit Blick auf das Perspektivpapier »Apotheke 2030« erforderlich ist. Pharmazeuten im Praktikum stellen oft frustriert fest, dass sie mit dem an der Uni erworbenen Wissen in der Apotheke nicht wirklich weiterkommen. Wenn am Ende des Prozesses ein Mehr an patientenorientiertem Wissen steht, wäre das ein Gewinn.

Eckert-Lill: Der BAK ist es trotz alledem wichtig, dass die Apotheker auch künftig ihren Beruf in allen pharmazeutischen Tätigkeitsbereichen ausüben können. Die universitäre Ausbildung kann einen Absolventen nie berufsfertig, sondern nur berufsfähig machen. Und es geht nicht nur um notwendige Inhalte, das heißt, was die Apotheker für die Erfüllung ihres Versorgungsauftrags an Rüstzeug benötigen, und was sie eben nicht mehr benötigen. Die Universitäten müssen den Studierenden auch das methodische Rüstzeug vermitteln.

In unserem »Kompetenzorientierten Lernzielkatalog Pharmazie – Perspektivpapier Apotheke 2030« (KLP-P) werden Ausbildungsinhalte beschrieben, die in der Ausbildung der Apotheker intensiviert beziehungsweise neu eingeführt werden sollen. Wenn wir uns die Approbationsordnung anschauen, sollten wir auch den KLP-P im Blick haben.

PZ: Welche sind inhaltlich die Kernpunkte der BAK für eine Novellierung?

Benkert: Wir möchten insgesamt eine Stärkung der pharmazeutischen Inhalte, insbesondere der Pharmakologie und der Klinischen Pharmazie. Dazu gehört auch die Förderung der interprofessionellen Ausbildung und die ‒ wann immer möglich ‒ kompetenzorientierte Vermittlung von Ausbildungsinhalten. Ein wichtiges Instrument wäre ein kompetenzorientierter Lernzielkatalog.

PZ: Was sind nun die nächsten Schritte?

Benkert: Wir planen einen runden Tisch mit allen Beteiligten. Natürlich sollen dabei auch die jungen Apotheker und die Studierenden mitdiskutieren. Selbstverständlich werden auch die Hochschullehrer zu dem Treffen eingeladen. Hinzu kommen weitere Vertreter, etwa von Adexa, der ADKA, der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft oder die Fachgruppe der WIV-Apotheker.Das erste Treffen soll im April oder Mai stattfinden. Sicherlich wird die Meinungsvielfalt groß sein.

Eckert-Lill: Bei einem Meeting wird es voraussichtlich nicht bleiben. Bis Ende des Jahres möchten wir gemeinsam Chancen und Risiken ausgelotet und festgelegt haben, welchen Weg wir gehen wollen. Die besten Chancen für eine Novellierung hätten wir sicher, wenn wir uns zumindest aufeinen Grundkonsens verständigen könnten.

PZ: Werden auch Politiker in diesen Prozess einbezogen?

Benkert: Das ist erstmal nicht geplant.

PZ: Bedeutet das, dass Sie nicht erwarten, dass die Politik eine dezidierte Meinung zu dem Thema hat?

Benkert: Wir wissen nicht, ob es im Bundesgesundheitsministerium schon eine Meinung zu einer neuen Approbationsordnung gibt. Generell halten wir es für besser, ausreichend Zeit für die Diskussion unter den Stakeholdern zu investieren, um dann möglichst mit einem Vorschlag zum Ministerium zu gehen, dem breit zugestimmt wurde.

PZ: Könnte eine dieser Forderungen auch die Verlängerung des Pharmaziestudiums sein?

Eckert-Lill: Das wäre für die BAK nur dann eine Option, wenn weder die Zahl der Studierenden noch die Betreuungsintensität an der Universität verringert würde. Dies wiederum geht nicht ohne zusätzliche finanzielle Mittel, die die Länder aufbringen müssten. Aus Gesprächen mit der Politik wissen wir, dass sie Änderungen der Approbationsordnung relativ offen gegenübersteht, solange sie kostenneutral sind.

PZ: Wenn es schließlich zur Novellierung der Approbationsordnung kommt: Wann würden die ersten Pharmaziestudenten danach studieren?

Eckert-Lill: Das würde nach aller Erfahrung vermutlich noch einige Jahre, vielleicht vier oder fünf, dauern.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa