Ermittlungen gegen Firma in Oberösterreich |
Melanie Höhn |
30.10.2023 15:20 Uhr |
Im Zusammenhang der Ozempic-Fälschungen gab es in Österreich jetzt mehrere Hausdurchsuchungen. / Foto: IMAGO/USA TODAY Network
Mit ihren Ermittlungen stehe die Staatsanwaltschaft Steyr noch ganz am Anfang, wie ein Sprecher gegenüber der PZ erklärte. »Es liegt noch vieles im Dunkeln«, sagte er und bestätigte aber, dass es bereits Hausdurchsuchungen gegeben habe.
Der Verantwortliche einer nicht näher genannten Firma, die für den Vertrieb des gefälschten Arzneimittels zuständig gewesen sein soll, habe seinen Wohnsitz im Gerichtsbezirk Steyr in Oberösterreich, so der Sprecher weiter. Als Geschädigte ist der Staatsanwaltschaft bisher eine 31-jährige Frau aus Salzburg bekannt, die das Medikament von einem Salzburger Schönheitschirurgen bezogen hatte. Das Bundeskriminalamt in Wien ermittelt. Ob noch gefälschte Mittel im Umlauf sind, ist derzeit unklar.
Die Patientin habe Ozempic seit Jahresbeginn drei Mal von dem Arzt erhalten. Beim vierten Mal sei ihr offenbar eine gefälschte Version verkauft worden, sagte Lisa Holzmann von der Kanzlei Dr. Hermann Holzmann in Innsbruck. Wie das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) in Österreich vorige Woche mitgeteilt hatte, war die Patientin mit Unterzuckerung und Krampfanfall in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Behörde vermutet, dass in dem Mittel Insulin anstelle Semaglutid enthalten war.
Ozempic-Fälschungen sind inzwischen in mindestens 14 Ländern aufgetaucht, darunter Deutschland, Österreich und Großbritannien.