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Hämorrhagische Schlaganfälle

Erhöhtes Risiko bei niedrigem LDL-Cholesterol

Zeigen sich bei einem Patienten Symptome eines Schlaganfalls, können diese entweder durch einen Gefäßverschluss oder eine Gehirnblutung ausgelöst sein. Eine Beobachtungsstudie mit knapp 28.000 Frauen zeigt jetzt: Ein sehr niedriger Wert des LDL-Cholesterols erhöht das Risiko für die selteneren blutungsbedingten, also hämorrhagischen Schlaganfälle.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 18.04.2019  16:00 Uhr

Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall. Die Minderdurchblutung von Gehirnregionen, die Symptome wie Sprach- und Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Schwindel und Kopfschmerzen auslösen kann, beruht entweder auf dem Verschluss eines versorgenden Gefäßes (ischämisch) oder einer Blutung innerhalb des Schädels, durch die Teile des Gehirns eingeklemmt werden (hämorrhagisch). Der ischämische Schlaganfall ist mit circa 80 Prozent der weitaus häufigere. Aufgrund seiner Schlüsselrolle bei der Entstehung der Atherosklerose ist vor allem ein hoher LDL-Cholesterol-Wert ein Risikofaktor für ischämischen Schlaganfall.

Was den hämorrhagischen Schlaganfall angeht, war der Einfluss des LDL-Werts dagegen bislang weniger gut erforscht. Wie ein Team um Professor Dr. Pamela M. Rist von der Harvard Medical School in Boston im Fachjournal »Neurology« ausführt, gab es Hinweise aus früheren Studien, dass niedrige Lipidspiegel dieses spezielle Risiko sogar erhöhen könnten. Die Wissenschaftler werteten daher nun Daten der Women’s Health Study hinsichtlich dieser Fragestellung aus.

Berücksichtigt wurden 27.937 Teilnehmerinnen im mittleren bis höheren Lebensalter, die über durchschnittlich 19,3 Jahre beobachtet wurden. Während dieser Zeit ereigneten sich insgesamt 137 hämorrhagische Schlaganfälle – eine Zahl, die belegt, dass das absolute Risiko für diese Form des Schlaganfalls vergleichsweise niedrig ist. Die Forscher stellten fest, dass das relative Risiko bezogen auf die LDL-Werte der Frauen annährend U-förmig verlief, wobei ein sehr niedriger LDL-Wert mit einem höheren Risiko verbunden war als ein sehr hoher: Diejenigen mit einem LDL-Wert unter 70 mg/dl hatten ein 2,17-fach und damit signifikant erhöhtes Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle, während bei denjenigen mit LDL-Werten ab 160 mg/dl zwar auch ein leicht, aber nicht signifikant (1,53-fach) erhöhtes Risiko zu verzeichnen war.

Woran liegt das? Diese Frage können die Autoren leider nicht beantworten. Sie vermuten einen möglichen Zusammenhang mit der Integrität der Gefäßwände, auf die sich ein dauerhaft sehr niedriger LDL-Wert negativ auswirken könnte. Wichtig zu betonen sei, dass dieser Effekt unter Statinen noch nicht gesehen wurde. Zwei große Metaanalysen hätten keinen Anstieg von hämorrhagischen Schlaganfällen unter Statinen gefunden, so die Forscher. In einer weiteren Metaanalyse sei zwar ein nicht signifikanter Anstieg von hämorrhagischen Schlaganfällen um 15 Prozent zu verzeichnen gewesen, dieser sei aber durch den enormen positiven Effekt auf das Risiko für ischämische Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Ereignisse mehr als aufgewogen worden.

Sie wollen daher das Ergebnis ihrer Studie nicht als Argument gegen den Einsatz von Statinen verstanden wissen, sondern als Hinweis darauf, dass Frauen mit extrem niedrigen LDL-Werten hinsichtlich weiterer Risikofaktoren für hämorrhagische Schlaganfälle, zum Beispiel Bluthochdruck und Rauchen, unter besonderer Beobachtung stehen sollten.

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