Erfolge und Rückschläge im Kampf gegen HIV |
Eine Ansteckung mit dem HI-Virus kann unbehandelt die Immunschwäche-Krankheit Aids hervorrufen. Antivirale Medikamente ermöglichen bei rechtzeitiger Behandlung ein weitgehend normales Leben. Zudem verhindert eine erfolgreiche Therapie eine weitere Übertragung.
Ein Viertel der mit HIV lebenden Menschen weltweit hat UNAIDS zufolge allerdings bis heute keinen Zugang zu Therapien – ein Risiko auch für die Weiterverbreitung. Dramatisch zudem die Zahlen bei den Kleinsten: Nur die Hälfte der Kinder mit HIV könnten lebensrettende Medikamente erhalten.
In vielen Teilen der Welt nicht zugänglich und auch in Europa außer bei homo- und bisexuellen Männern oft noch unbekannt ist die PrEP. Rechtzeitig vor einem Risikokontakt eingenommen, können diese Medikamente eine Infektion verhindern.
Auch wenn die hohen Zahlen das kaum vermuten lassen: Im Kampf gegen HIV und Aids wurden bereits große Erfolge erzielt: Seit dem Höhepunkt der Neuinfektionen im Jahr 1995 mit geschätzt etwa 3,2 Millionen hat sich die Zahl laut UNAIDS mehr als halbiert. Die Todeszahlen konnten seit 2004, als rund zwei Millionen Menschen starben, auf etwa ein Drittel reduziert werden.
Die UN haben das Ziel, AIDS-assoziierte Todesfälle bis 2030 um über 90 Prozent zu senken. Schon im nächsten Jahr – so ein Teilziel – soll Aids nicht mehr als Bedrohung der globalen Gesundheit gewertet werden. Doch UNAIDS und andere Programme stecken in einer Finanzierungskrise. In manchen Ländern drohten Mittelstreichungen, sagte IAS-Sprecher Bijan Farnoudi. Damit blieben hochwirksame Medikamente, die teils auch zur Prävention eingesetzt werden könnten, für viele Menschen besonders im Globalen Süden unzugänglich.
»Es ist eine politische Entscheidung, ob die Ziele erreichbar sind«, sagte Wiessner vom Aktionsbündnis gegen AIDS. Die Corona-Pandemie habe alle Aufmerksamkeit absorbiert, nun forderten andere Krisen – nicht zuletzt die Aufstockung der Verteidigungsfähigkeit in Europa angesichts des Ukraine-Krieges – hohe finanzielle Mittel.