»Epochenwechsel« an der Spitze der Standesvertretung |
Melanie Höhn |
16.09.2025 18:24 Uhr |
ABDA-Präsident Thomas Preis verabschiedete heute Martin Schulz, Sebastian Schmitz und Lutz Tisch (v.l.n.r.). / © PZ/Alois Müller
Neben den politischen Diskussionen zur Zukunft der öffentlichen Apotheken stand der heutige Tag des Deutschen Apothekertags (DAT) auch im Zeichen des Abschieds: ABDA-Präsident Thomas Preis sprach von einem »ganz besonderen Moment des Dankes und der Anerkennung, einem ganz besonderen Deutschen Apothekertag«: Er würdigte in drei Laudationes Sebastian Schmitz, Lutz Tisch und Martin Schulz für ihre langjährige Arbeit bei der ABDA und verkündete damit eine dreifache Änderung an der Spitze der Standesvertretung. Dabei sprach er von einem »Epochenwechsel«.
Sebastian Schmitz wird in seiner Funktion als Hauptgeschäftsführer Ende Dezember ausscheiden und in den Ruhestand gehen. Er habe den Berufsstand, die Kammern und Verbände in den vergangenen 35 Jahren geprägt wie kein anderer, sagte Preis und dankte ihm für seine Zuverlässigkeit, Loyalität und Vertrauen. Er sei ein »unverzichtbarer Teil der Apothekerschaft« und ein »ruhender Pol in stürmischen Zeiten« geworden. In seiner Amtszeit habe er 11 Gesundheitsministerinnen und -minister erlebt und sei ein »Sparringspartner auf Augenhöhe« und »äußerst geschätzter Gesprächspartner«, so Preis weiter. »Sie haben Ihr ganzes berufliches Leben in den Dienst der Apothekerschaft gestellt und dabei stets Haltung, Weitsicht und Verlässlichkeit bewiesen«, erklärte der ABDA-Präsident. »Ihr Beitrag ist nicht groß, er ist einzigartig«. Schmitz werde ab dem kommenden Jahr eine Lücke hinterlassen, die groß sei. Sein Abschied sei ein Einschnitt von immenser Bedeutung.
Nicht nur der Hauptgeschäftsführer nimmt am diesjährigen Apothekertag in seiner Funktion zum letzten Mal teil, auch Professor Martin Schulz, Geschäftsführer Arzneimittel, und Lutz Tisch, Geschäftsführer Recht, scheiden als ABDA-Funktionäre aus. »Zwei weitere Persönlichkeiten, die über Jahrzehnte hinweg unverzichtbare Pfeiler unserer Arbeit waren«, führte Preis aus.
Schulz habe sein Wirken »stets in den Dienst der Arzneimittelversorgung« gestellt und das nicht nur für die Apotheken, »sondern für das gesamte Gesundheitswesen«. Er habe »Maßstäbe gesetzt durch wissenschaftliche Expertise, durch Innovationsfreude und durch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich und klar zu kommunizieren«; seine Verdienste und Fußspuren seien groß.
Lutz Tisch habe seit 35 Jahren das »Fundament der öffentlichen Apotheken« verteidigt, würdigte ihn der ABDA-Präsident. Seit 1990 war Tisch für die ABDA tätig, seit 2001 als Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Apotheken- und Arzneimittelrecht und Berufsrecht. In dieser Zeit habe er nicht nur Rechtsfragen beantwortet, sondern »unsere berufliche Existenz immer wieder abgesichert«, kommentierte Preis. »Über Jahrzehnte hinweg waren Sie der erste Verteidiger unserer zentralen Prinzipien, der Arzneimittelpreisverordnung, der Apothekenpflicht und des Fremden- und Mehrbesitzverbotes.« Mit juristischem Sachverstand, Mut, Loyalität und klarem Kompromiss habe er den Berufsstand gestärkt und gestützt.