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Weiblicher Zyklus

Entzündungen als Preis für die Fruchtbarkeit?

Die Gewebe des weiblichen Fortpflanzungstrakts unterliegen in jedem Zyklus umfassenden Veränderungen. Diese fortwährenden Umbauprozesse könnten im Laufe der Jahre zu chronischer Entzündung und Fibrose führen. Das legt eine aktuelle Studie von Forschenden des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg nahe.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 09.02.2024  16:00 Uhr

In einer Studie mit Mäusen beobachteten Forschende des DKFZ eine »unerwartete Auswirkung der weiblichen Fortpflanzungsfähigkeit«, wie sie in einer Pressemitteilung berichten. Der Hintergrund ist, dass die Fortpflanzungsorgane von weiblichen Säugetieren Zyklus für Zyklus einen umfassenden Umbau durchlaufen, um sich auf den Eisprung und eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Dies führte laut den Forschenden während der fortpflanzungsfähigen Lebensspanne der Tiere zu chronischen Entzündungen und allmählicher Gewebeverhärtung mit Funktionsminderung (Fibrose). Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal »Cell« publiziert.

Die Auswirkungen der Gewebeveränderungen auf Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter sowie auf Gebärmutterhals und Vagina seien bisher noch wenig erforscht, so die Forschenden. Nun hat das Team um Dr. Ivana Winkler untersucht, wie sich die Genaktivität und die Morphologie der betroffenen Organe in jeder Phase des Zyklus verändert. Damit stellte es einen »Zellatlas des weiblichen Reproduktionstrakts« zusammen.

Während des Eisprungs, der Menstruation und der Einnistung einer befruchteten Eizelle zeigten die Mäuse Anzeichen für eine Entzündung. Entscheidend am Entzündungsprozess beteiligt waren Fibroblasten (Bindegewebszellen), die die extrazelluläre Matrix der betroffenen Organe neu organisieren und entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzen. Normalerweise könne der Körper diese zyklisch auftretenden Entzündungen rasch beseitigen und eine normale Fortpflanzungsfunktion wiederherstellen, informieren die Forschenden. Entzündungen, die nicht abklingen, könnten sich aber chronifizieren und in Verbindung mit anderen Alterserscheinungen zu Fibrose führen.

Um seine Hypothese zu überprüfen, entwickelte das Team ein Modell, in dem der natürliche Zyklus medikamentös blockiert wurde. Dadurch ließ sich die fortschreitende Fibrose reduzieren, während andere Alterungsprozesse weiterhin normal abliefen.

Einfluss auf das Krebsrisiko?

»Unser Atlas beleuchtet, wie die Befruchtungsbereitschaft, Schwangerschaft und Alterung zusammen den weiblichen Fortpflanzungstrakt formen. Lange Zeit ging man davon aus, dass diese Ereignisse keine Spuren oder Narben in den betroffenen Organen hinterlassen. Unsere Arbeit offenbart den unerwarteten Preis für die weibliche Fortpflanzungsfähigkeit, die durch den ständigen Umbau des weiblichen Reproduktionstrakts entstehen«, fasst Seniorautorin Dr. Ângela Gonçalves zusammen.

Sollten sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen – was aus dieser Tierstudie nicht hervorgeht –, könnte dies eine Erklärung für Unterschiede beim Krebsrisiko von Frauen sein, erklärt DKFZ-Gruppenleiter Dr. Duncan Odom: »Beim Menschen steht eine höhere Anzahl von Menstruationszyklen im Leben mit einem höheren Risiko für Gebärmutterkrebs in Verbindung. Wenn chronische Entzündungen und Fibrose auch bei Frauen mit der Anzahl der Zyklen zunehmen, so könnte dies zu einem erhöhten Krebsrisiko beitragen.« Dies muss allerdings noch in weiteren Studien untersucht werden.

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