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Senckenberg Museum

Entdeckungstour für Schubladenzieher

Die neue Dauerausstellung »Natur und Medizin« im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt am Main zeigt die erstaunliche Vielfalt der Wirkstoffe aus dem Reich der Pilze, Flechten, Bakterien, Pflanzen und Tiere und ihren pharmazeutischen Nutzen. Dabei steht besonders der One-Health-Gedanke im Zentrum der Ausstellung. 
AutorKontaktAngela Kalisch
Datum 06.05.2024  07:00 Uhr

Hinter dem Portal einer historischen Apothekenfassade leuchtet eine farbenfrohe, futuristisch anmutende Fantasiewelt, eine Collage aus mehr als hundert Organismen. Das sieben Meter breite, deckenhohe Leuchtbild ist das Herzstück der neuen Dauerausstellung »Natur und Medizin« im Frankfurter Senckenberg Museum. Exotische Pflanzen, Fischschwärme und Pilze stehen hier in scheinbarem Chaos nebeneinander und haben doch eines gemeinsam: ihre Rolle, die sie für die Pharmazie und Medizin spielen. Was genau sich hinter den einzelnen Elementen verbirgt, lässt sich an einem interaktiven Medienterminal in Erfahrung bringen.

Mithilfe von Wissenschaft und Forschung das Chaos der Natur zu systematisieren, dieser Ansatz ist auch in der Vitrine erkennbar, die ein Fenster in die Geschichte der Naturmedizin öffnet. Hell und weiß, fast laborartig steril und in einem Raster aus Licht werden hier exemplarisch Meilensteine der Medizingeschichte in den Fokus gerückt. Die Verbindung von Geschichte und Zukunft wird aber vor allem durch die Apothekenfassade selbst hergestellt, die weit mehr ist als ein architektonisch interessantes Raumelement. Es handelt sich um die stilisierte Darstellung der Hirsch-Apotheke, eine der ältesten Apotheken Frankfurts, aus der später der Frese­nius-Konzern hervor­gegangen ist.

Medizin der Tiere und One Health

Obwohl der neue Ausstellungsraum im Senckenberg Museum auf den ersten Blick nicht sonderlich groß wirkt, gibt es doch enorm viel zu entdecken. Ganz bewusst wurde auf lange Wandtexte verzichtet, denn das zeitgemäße Museumskonzept sieht vor, sich die Inhal­te aktiv selbst zu erschließen. So verbergen und offenbaren zahlreiche Schubladen, die aus den Vitrinen ge­zogen werden wollen, umfangreiche weiter­führende Informationen. An Video­stationen berichten Forschende des Museums in Interviewform über ihre Arbeit.

Einige kuriose Beispiele, wie Tiere die heilende Wirkung der Natur zu nutzen wissen, werden in lebensechten Modellen präsentiert, etwa ein Eichelhäher, der ein Bad in Ameisen nimmt, um durch die Ameisensäure das Gefieder von Parasiten zu reinigen oder ein Schwarzmaki, der zu einem ähnlichen Zweck das Sekret von Tausendfüßlern in seinem Fell verteilt. Eine Wandprojektion zeigt weitere Beispiele, wie sich Tiere die ­Natur zunutze machen, sei es zur Selbstheilung oder auch, um sich an pflanzlichen Substanzen zu berauschen.

Während die Tiere die Naturmedizin so anwenden, wie sie sie vorfinden, arbeitet die Wissenschaft und Forschung daran, die Wirkmechanismen in der Natur zu durchschauen und sich etwas von den Superkräften, über die einige Lebewesen verfügen, abzuschauen. Die Ausstellung will somit auch Wissen ­darüber vermitteln, welchen Einfluss Wirkstoffe aus der Natur auf die Entwicklung moderner Medikamente haben, und wie diese der Gesellschaft weltweit zur Verfügung gestellt werden können.

Doch die Apotheke der Welt ist durch den Verlust der Artenvielfalt, die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und nicht zuletzt den Klimawandel stark bedroht. »Ein neuer Umgang, gerade auch mit dem weltweiten Gesundheitswissen, ist dringend nötig«, erklärt Brigitte Franzen, Direktorin des Naturmuseums am Senckenberg Forschungsinstitut. »Der One-Health-Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander verwoben sind«, ergänzt Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. So zeigt der Ausstellungsbereich »Falsche Medizin«, wie bedrohte Tierarten für vermeintlich wirksame Mittel gejagt und getötet werden.

Nicht zuletzt die Coronapandemie hat zudem deutlich gemacht, welche Gefahr von Zoonosen ausgeht und wie sich Infektionen, die von Tieren auf Menschen übertragen wurden, durch die zunehmende Mobilität in rasanter Geschwindigkeit weltweit verbreiten. Ein Tisch in der Ausstellung zeigt modellhaft einen Wildtiermarkt und eine Anlage mit intensiver Massentierhaltung, ergänzt durch ein Glossar mit Infektionskrankheiten von A bis Z. Darüber schwebt ein Mobile aus Virus, Bakterium und Parasit und mahnt eindringlich, dass der Schutz des gesamten Ökosystems auch die globale Gesundheit sichert. 

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