Endoskopie zum Schlucken |
Hightech auf kleinstem Raum enthält die neue Kamerakapsel Endotrace, die unter Beteiligung deutscher Forscher entwickelt wurde. / Foto: Fraunhofer IZM/Volker Mai
Endotrace heißt das Forschungsprojekt, über das das Fraunhofer IZM aktuell in einer Pressemitteilung informiert. Demnach ist die neue Kapsel bonbongroß und enthält insgesamt fünf Kameras, einen Tracer, einen Rechenspeicher, Batterien und ein LED-Licht. Sie soll von Patienten geschluckt werden und dann auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt endoskopische Aufnahmen vor allem des Dünndarms liefern.
Diese sogenannte Kapselendoskopie gibt es laut dem Institut bereits seit 2001. Bisherige Kameras hätten jedoch alle den gleichen Nachteil: Sie nähmen in zuvor festgelegten zeitlichen Intervallen Bilder auf, unabhängig davon, ob die Kamera sich zwischenzeitlich bewegt hat oder nicht. Dadurch entstünden redundante Daten, die händisch gefiltert werden müssen. Bis zu einem Drittel der Bilder seien überflüssig, so das Fraunhofer IZM.
Diesen Nachteil gleicht die in Zusammenarbeit mit den Firmen Ovesco Endoscopy und AMS entwickelte neue Kamera aus. Die Aufnahmen werden hier durch Bewegungen der Kapsel ausgelöst, die deren Rechenspeicher anhand der Veränderungen der Darmzotten registriert. Dadurch werde nur alle 2 bis 3 Millimeter ein Bild aufgezeichnet, was die Anzahl der auszuwertenden Aufnahmen um die Hälfte reduziere. Die Kapsel ist laut Fraunhofer IZM marktreif, muss aber noch das Zulassungsverfahren durchlaufen.