EMP und tanzende Roboter |
Alexandra Amanatidou |
10.04.2025 14:00 Uhr |
Das Panel »EPA, EML und EMP: Wie viele Prozessänderungen verträgt das System?« am zweiten Tag der DMEA. / © PZ/ Alexandra Amanatidou
EPA, EML, EMP, BMP und DGMP sind nur einige der Begriffe, die Apothekerinnen und Apotheker heutzutage kennen müssen. Und wenn Sie nicht wissen, was genau sie bedeuten – keine Sorge, die DMEA 2025 hat gezeigt, dass Sie nicht allein sind.
Im Panel »EPA, EML und EMP: Wie viele Prozessänderungen verträgt das System?« der DMEA wurde das Publikum gefragt, was die Abkürzungen EML, EMP, BMP und DGMP bedeuten.
Das Ergebnis: EML, also elektronische Medikationsliste, und EMP, elektronischer Medikationsplan, waren den meisten bekannt. BMP, also Bundeseinheitlicher Medikationsplan, und DGMP, digital gestützter Medikationsprozess, kannten dagegen die meisten nicht.
Für Apotheken sei es »ein völliges Novum«, an einem zentralen Ort Medikationsdaten zu finden, sagte Ann Kathrin Strunz, Referentin für wissenschaftliche Entwicklung bei der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. »Es schafft eine andere Informationsbasis beim Gespräch mit den Patienten, sowohl bei der Rezeptbelieferung als auch bei der Selbstmedikation«, so Strunz.
Strunz weist aber darauf hin, dass es noch Probleme zu lösen gibt, zum Beispiel, dass viele rezeptfreie Medikamente noch nicht im System seien. »Wir müssen uns damit abfinden, dass wir nicht 100 Prozent der Arzneimittel im System kriegen werden. Ich muss trotzdem nochmal mit dem Patienten sprechen und sehen, ob er noch etwas nimmt«, sagt Amin-Farid Aly, Referent für Telemedizin und Telematik bei der Bundesärztekammer.
Zudem sei das EMP kein Selbstläufer, sondern müsse immer wieder aktualisiert werden, sagt ABDA-Referentin Strunz. Es brauche Prozesse, etwa um zu sehen, wer die Pläne bereinige, wenn der Patient die Medikamente absetze. Dazu müssten die Daten in den Plänen so hinterlegt werden, dass sie später vom Arzt oder Apotheker überarbeitet werden können, was bisher nicht der Fall sei. Ähnlich sieht es Jan Meincke, Geschäftsführer von MediSoftware: »EPA macht nur Sinn, wenn ich etwas finden kann. PDFs helfen nicht weiter, es soll erkennbar sein, was da drinsteht.«
Auch, dass Apotheker nur drei Kalendertage Zugriff auf den EMP eines Patienten haben, sieht Strunz kritisch. »Das kann schnell eine Limitation sein, gerade im Kontext von Lieferengpässen«, sagt die Apothekerin und ergänzt: »Vielleicht bekommt der Apotheker das Arzneimittel erst am vierten Tag, kann aber dann nicht mehr die Aktualisierung am EMP vornehmen.« Das sei nicht nah am Versorgungsalltag.
Die Präsentation von »ID – Information und Dokumentation im Gesundheitswesen« auf der DMEA 2025. / © PZ/ Alexandra Amanatidou
EPA und EMP waren auch in anderen Panels und bei den Ausstellern wichtige Themen. Und was wäre die DMEA für eine Digitalmesse, wenn die Softwareanbieter für elektronische Medikationslisten und -pläne, Digitalisierungsprozesse und digitales Management nicht dabei wären. Ihre Lösungsansätze präsentierten unter anderem das Unternehmen Meierhofer aus den Modellregionen der ePA 3.0 sowie die Firmen »ID – Information und Dokumentation im Gesundheitswesen« und CGM.
Auch die Berner Fachhochschule stellte eine innovative Lösung vor. Plötzlich hört man Musik zwischen den Messegängen. Ein weißer Roboter warnt: »Bleib einen Meter von mir weg!«. Dann fängt er an, mit den Händen in der Luft zu schweben und zu tanzen. Was hat der Roboter mit dem Gesundheitswesen zu tun? Er kann in Krankenhäusern oder Arztpraxen Patienten zum richtigen Zimmer bringen oder in der Pflege eingesetzt werden. Und das laut Angaben der Fachhochschule für rund 10.000 Euro pro Roboter.