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ALS-Medikament

EMA lehnt Zulassung ab

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat sich gegen eine Zulassung von Albrioza® zur Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) ausgesprochen. In Deutschland gibt es bislang lediglich ein zugelassenes Arzneimittel.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 28.06.2023  15:30 Uhr

ALS ist eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die in der Regel innerhalb von zwei bis vier Jahren zu zunehmender Behinderung durch Muskellähmungen und letztendlich zum Tod führt. In Deutschland sind etwa 8.000 Menschen betroffenen, in der EU 30.000.

In Deutschland ist zur Behandlung lediglich Riluzol (Rilutek®) zugelassen. Mit dem Präparat Albrioza befand sich nun eine weitere Option im Zulassungsverfahren. Es enthält die Fixkombination Natriumphenylbutyrat/Ursodoxicoltaurin. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Vermutet wird, dass die beiden Wirkstoffe zusammen das Absterben von Nervenzellen verhindern, indem sie Stresssignale in den Mitochondrien und im endoplasmatischen Retikulum blockieren.

Basis des Zulassungsantrags war die Phase-II-Studie CENTAUR mit 137 ALS-Patienten. Sie erhielten sechs Monate lang entweder das Prüfpräparat oder Placebo plus jeweils andere zugelassene Präparate nach Wahl des Arztes (zum Beispiel Riluzol oder Edaravone). Nach der Randomisierungsphase wurde die Studie in einer Open-Label-Erweiterung ohne Aufhebung der Verblindung fortgeführt und alle Studienteilnehmer bekamen das Verum. Der primäre klinische Endpunkt war eine Verlangsamung der fortschreitenden funktionellen Einschränkungen des Patienten gemessen anhand des krankeitsspezifischen Score »Amyotrophic Lateral Sclerosis Functional Rating Scale-Revised« (ALSFRS-R). Einer der sekundären Endpunkte war die Rate des Gesamtüberlebens.

Albrioza zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung im ALSFRS-R um 2,32 Punkte Unterschied nach sechs Monaten gegenüber Placebo (0,42 Punkte pro Monat). Zur Einordnung: der ALSFRS-R weist einen Range von 0 bis 48 Punkten auf. Die Ergebnisse der Überlebensanalyse zeigten ein signifikant geringeres Sterberisiko von 36 Prozent und ein längeres Überleben von 4,8 Monaten (Median) bei den ursprünglich auf AMX0035 randomisierten Patienten versus Patienten, die ursprünglich auf das Placebo randomisiert wurden. Als häufigste Nebenwirkungen traten Durchfall, Übelkeit und Infektionen der oberen Atemwege auf.

Die EMA haben diese Daten nicht überzeugt. Die Studie belege nicht, dass Albrioza eine Verschlimmerung der Krankheit wirksam verlangsamt, so die Behörde in einer Pressemitteilung. Auch die Daten zum Überleben seien angesichts der Art und Weise, wie die Daten erhoben und analysiert wurden, nicht zuverlässig. Insgesamt sieht der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA kein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis und empfiehlt, den Zulassungsantrag abzulehnen.

Hersteller Amylyx kündigte an, eine erneute Bewertung durch den CHMP anzustreben; basierend auf dem aktuellen Antrag mit den klinischen Daten der CENTAUR-Studie. Diese war die Grundlage für die Zulassung in den USA sowie für die bedingte Zulassung in Kanada. Zudem werde dem Hersteller zufolge aktuell die Phase-III-Studie PHOENIX an sieben Studienzentren in Deutschland  durchgeführt.

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