EMA empfiehlt Zulassung von Linvoseltamab |
Myelomzellen in unterschiedlicher Ausreifung (blau/violett) in einem Knochenmarkausstrich / © Universitätsklinikum Heidelberg
Bispezifische Antikörper wie Talquetamab, Teclistamab und Elranatamab sind für austherapierte Multiples-Myelom-Patienten eine effektive Therapieoption. Mit Linvoseltamab könnte nun bald ein weiterer hinzukommen.
Der Neuling hat wie Teclistamab und Elranatamab einerseits das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf der Oberfläche von Myelomzellen als Target und bindet andererseits an den CD3-Rezeptor auf der Oberfläche von T-Zellen. So werden Myelom- und T-Zellen zusammengebracht, was letztlich zum Tod der Myelomzellen führt.
Linvoseltamab (Lynozyfic®, Regeneron Pharmaceuticals) soll laut EMA als Monotherapie angewendet werden bei erwachsenen Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom (rrMM), die bereits mindestens drei Therapien erhalten haben, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper, und deren Krankheit unter der letzten Therapie fortgeschritten ist.
Das positive Votum basiert auf der Phase I/II-Studie LINKER-MM1, in deren Verlauf die Dosierung auf eine Einmalgabe alle vier Wochen reduziert werden konnte. Die objektive Ansprechrate betrug nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 14 Monaten 71 Prozent, wobei 50 Prozent der Patienten ein komplettes Ansprechen und 63 Prozent ein teilweises Ansprechen erreichten.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Muskel-Skelett-Schmerzen, Zytokin-Freisetzungssyndrom, Neutropenie, Husten, Durchfall, Anämie, Müdigkeit, Lungenentzündung und Infektionen der oberen Atemwege.