Ein Missverständnis, das bereuenden Eltern begegnet, ist, dass sie ihre Kinder nicht lieben. Das Gegenteil ist der Fall. »Man liebt seine Kinder, man will mit ihnen zusammenleben – aber ohne daran zu zerbrechen«, sagt Schenter.
Erbe lenkt den Blick auch auf das Positive: »Studien der Uni Köln zeigen: Elternschaft steigert nicht unbedingt die Lebenszufriedenheit, wohl aber die Sinnhaftigkeit. Eltern erfahren oft mehr Erfüllung als Kinderlose.« Darauf könne man sich auch dann besinnen, wenn man Reue empfindet.
Etwa so: »Ich leiste eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Vielleicht ist es anders, als ich es mir vorgestellt habe – aber es ist eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe, die Anerkennung und Wertschätzung verdient.«