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Medizinforschungsgesetz

Eli Lilly verhandelt erstmals Geheimpreise

Das Medizinforschungsgesetz ermöglicht erstmals vertrauliche Preisvereinbarungen zwischen Pharmafirmen und Krankenkassen. Eli Lilly nutzt dies nun für das Diabetes- und Adipositasmedikament Mounjaro.
Melanie Höhn
23.07.2025  11:00 Uhr
Eli Lilly verhandelt erstmals Geheimpreise

Eine Regelung im Medizinforschungsgesetz (MFG) besagt, dass Arzneimittelhersteller künftig den Preis geheim halten dürfen, den sie für ein neues Medikament von den Krankenkassen verlangen. Dieser Passus hatte es auf Drängen des Pharmakonzerns Eli Lilly in das Gesetz geschafft. Ein Rechercheteam von SZ, NDR, WDR und der Journalistengenossenschaft »Investigate Europe« fand im Juni 2025 einen Zusammenhang heraus zwischen dem Gesetz und den geplanten Investitionen von Eli Lilly von rund 2,3 Milliarden Euro in ein neues Werk im rheinhessischen Alzey.

Nun berichtet das Rechercheteam von neuen Entwicklungen in diesem Fall: Der Pharmakonzern macht nun als erstes Unternehmen Gebrauch von dem Gesetz. Konkret geht es um Mounjaro®, eine Injektionslösung, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit zugelassen ist. Die SZ und tagesschau.de berichten heute über die Entwicklungen.

»Preis, der wirtschaftlich ist und nicht veröffentlicht wird«

Laut einem internen Schreiben von Eli Lilly an deutsche Ärztinnen und Ärzte, das dem Recherchenetzwerk demnach vorliegt, sei man das erste Unternehmen, das nach dem Medizinforschungsgesetz einen Preis verhandelt, »der wirtschaftlich ist und nicht veröffentlicht wird«. Das Bundesgesundheitsministerium habe wiederum erklärt, dass bisher keine offizielle Meldung über eine solche Vereinbarung eingegangen sei.

Auf Anfrage teilte Eli Lilly nach Angaben des Recherchenetzwerks mit, dass man sich mit den gesetzlichen Krankenkassen auf die Rahmenbedingungen für den Erstattungsvertrag geeinigt habe. Auch ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands habe bestätigt, dass entsprechende Verhandlungen stattgefunden hätten. Laut NDR, WDR und SZ könnte der Vertrag in Kürze unterzeichnet werden.

Zwar hatte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) dem Medikament Mounjaro nur einen geringen Zusatznutzen bescheinigt, trotzdem hebe Eli Lilly in seinem Schreiben gegenüber Ärzten die angeblich überlegene Wirksamkeit von Mounjaro gegenüber dem Konkurrenzprodukt Ozempic® hervor, so das Recherchenetzwerk, das auch den Facharzt Andreas Klinge von der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft zitiert. Dieser betont, dass bislang keine Langzeitdaten zur Verringerung von Schlaganfällen oder Todesfällen vorliegen würden.

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