Elac und Pro Medisoft übernehmen Scanacs |
Alexander Müller |
02.02.2024 16:40 Uhr |
Scanacs-Geschäftsführer Frank Böhme kann das Unternehmen mit neuen Gesellschaftern weiterführen. / Foto: Scanacs
Scanacs wurde 2016 gegründet, Ziel des Unternehmens war die direkte Abrechnung zwischen Apotheke und Krankenkasse. Die CompuGroup Medical (CGM) hatte 15 Prozent Anteile gehalten. In der Gesellschafterrunde Ende August wurden weitere Investitionen jedoch abgesagt, am 8. November wurde Insolvenzantrag gestellt. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Heintze von der Restrukturierungskanzlei BBL berufen.
Heintze ist es offenbar gelungen, im Bieterverfahren doch noch Investoren zu finden. Gestern wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Doch jetzt meldet das Unternehmen den Neustart in der neuen Gesellschaft. Der Start des E-Rezepts zum Jahresanfang habe dem Projekt demnach den notwendigen Rückenwind gegeben. Der Geschäftsbetrieb sei zum 1. Februar 2022 auf eine neue Gesellschaft übertragen worden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Alle Mitarbeiter würden übernommen
Für Elac-CEO Uwe Berlekamp, ist die Beteiligung an Scanacs strategisch richtig. »Wir stärken damit die deutsche Apothekenlandschaft, indem wir den Weg der direkten Rezeptabrechnung zwischen Apotheke und Krankenkasse aktiv unterstützen.«
Laura Seibold, Aufsichtsratsvorsitzende von Pro Medisoft, ergänzt: »Wir freuen uns, gemeinsam mit starken Partnern, Innovationen im deutschen Gesundheitswesen voranzutreiben und unsere Software-Expertise aus dem Apotheken- und Ärztemarkt in die Weiterentwicklung der Direktabrechnung einzubringen.«
Frank Böhme freut sich, mit der Elac und der Pro Medisoft »zwei strategische Partner« gefunden zu haben, »damit die Direktabrechnung im Apothekenmarkt zum Standard wird«.
Insolvenzverwalter Christian Heintze von der Kanzlei BBL Brockdorff betont die Bedeutung eines nahtlosen Übergangs für die Kunden gibt. »Das ist erfreulicherweise in kürzester Zeit mit kompetenten Partnern gelungen.«
Basierend auf automatisierten Prozessen und in Echtzeit geprüften E-Rezepten stellt Scanacs nach eigenen Angaben vor allem die Infrastruktur bereit, damit Apotheken selbstständig mit den Krankenkassen abrechnen können. Aber: »Die Erstattungen vonseiten der Krankenkassen und pharmazeutischen Hersteller erfolgt direkt auf das Konto der Apotheke. Die Scanacs stellt lediglich die Verbindung zwischen Apotheke und Krankenkassen her. Es tritt hierbei nicht als Rezeptabrechner auf«, stellt das Unternehmen klar.