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Krebspatienten

Einsamkeit als Sterberisiko

Krebs ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch eine sehr belastende Erkrankung. Eine Metaanalyse zeigt nun: Müssen Patienten diese Belastung allein durchstehen, sterben sie eher als Patienten, die über ein stützendes soziales Umfeld verfügen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 15.10.2025  14:30 Uhr

Einsamkeit und soziale Isolation sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Streng genommen beschreiben die beiden Begriffe unterschiedliche Phänomene – Einsamkeit den empfundenen und soziale Isolation den tatsächlichen Mangel an hochwertigen Sozialkontakten –, doch werden sie häufig gemeinsam untersucht. Studien haben gezeigt, dass kognitive Probleme, Schlafstörungen, Schmerzen und eine Dysfunktion des Immunsystems bei einsamen Menschen häufiger vorkommen als bei Menschen, die sich nicht einsam fühlen. Soziale Isolation wiederum ist assoziiert mit schlechter Ernährung, körperlicher Inaktivität, erhöhten Entzündungsmarkern und Lipidspiegeln sowie ebenfalls einem schwachen Immunsystem.

Schätzungen zufolge seien 16 bis 47 Prozent aller Krebspatienten einsam beziehungsweise sozial isoliert, schreibt ein Team um Samantha Cheng von der University of Toronto in Kanada im Fachjournal »BMJ Oncology«. Frühere Studien hätten darauf hingedeutet, dass dies die Prognose und das Überleben der Betroffenen negativ beeinflussen kann. Um das Ausmaß dieses Effekts zu quantifizieren, nahmen sich die Forschenden einen systematischen Review samt Metaanalyse vor. Ausgewertet wurden 16 Studien mit insgesamt mehr als 1,6 Millionen Teilnehmenden, die an verschiedenen Krebsarten erkrankt waren.

Einsamkeit beziehungsweise soziale Isolation war sowohl mit einer erhöhten Gesamtsterblichkeit (Risikoanstieg um 34 Prozent) als auch mit einer erhöhten krebsbedingten Sterblichkeit (Risikoanstieg um 11 Prozent) verbunden. Die Forschenden weisen jedoch darauf hin, dass die eingeschlossenen Studien heterogen waren; Unterschiede bestanden etwa zwischen den Fragebögen, mit denen Einsamkeit/soziale Isolation erfasst wurde, und dem Zeitpunkt der Befragung im Verlauf der Krebserkrankung. Auch hätten retrospektive Studien einen signifikant stärkeren Einfluss auf die Sterblichkeit gezeigt als prospektive, weshalb hier eine potenzielle Verzerrung zu vermuten sei. Ihr Ergebnis solle daher in weiteren, möglichst prospektiven Studien überprüft werden.

Unabhängig davon gibt es gute Gründe, schon jetzt einen stärkeren Fokus auf die Vermeidung von Einsamkeit bei Krebspatienten zu legen. Denn die vermuteten Mechanismen, über die Einsamkeit das Outcome der Patienten verschlechtern könnte, sind plausibel: Einsamkeit führt zu Stress, der wiederum das Immunsystem schwächt und so zu einer Krankheitsprogression beitragen kann. Ganz praktisch haben sozial isolierte Patienten weniger Unterstützung, etwa wenn es darum geht, zur Therapie gebracht zu werden. Krankheits- und/oder Therapiefolgen wie eine Fatigue können die soziale Teilhabe zusätzlich erschweren, weshalb Interventionen auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sein und aktiv angeboten werden sollten.

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