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Schwangerschaftsdiabetes

Einmal Diabetes immer Diabetes?

Wie hoch ist das Risiko für Typ-2-Diabetes nach einem Schwangerschaftsdiabetes? Und wie hoch ist das Risiko für einen erneuten Gestationsdiabetes nach einem Diabetes bei einer früheren Schwangerschaft? Antworten gab es beim virtuellen Diabetes-Kongress.
Sven Siebenand
17.05.2021  09:00 Uhr

Schwangerschaftsdiabetes ist als Form des Prädiabetes zu verstehen. Darauf machte Dr. Norbert Demandt vom Diabetologikum Kiel aufmerksam. »Das Risiko für einen späteren Typ-2-Diabetes ist sieben- bis zehnfach erhöht.« Die Gesamtinzidenz liege bei Langzeitbeobachtungen über Zeiträume von mehr als zehn Jahre bei über 50 Prozent.

Was kann man dagegen tun? Vor allem die ersten drei bis sechs Jahre nach der Schwangerschaft spielen offensichtlich eine große Rolle. Deshalb ist es laut dem Mediziner besonders wichtig, die Frauen insbesondere in dieser Zeit zur Nachkontrolle zu motivieren. Wie der Diabetologe informierte, reduziert das Stillen des Kindes über mindestens drei Monate die Inzidenz für einen späteren Diabetes deutlich. Warum? Langzeiteffekte durch die Prolaktin-Freisetzung beim Stillen seien wahrscheinlich. Zudem sei neben Lebensstiländerung auch die medikamentöse Therapie mit Metformin gesichert effektiv. Ob auch die zusätzliche Gabe von SGLT-2-Hemmern wie Dapagliflozin oder einem GLP-1-Rezeptoragonisten wie Liraglutid empfehlenswert sei, müssten weitere Studien zeigen. Erste Hinweise darauf gibt es laut Demandt, jedoch seien die Nachbeobachtungszeiten teils kurz gewesen und die Fallzahlen in den Untersuchungen gering.

Wie hoch ist das Risiko nach einem ersten Gestationsdiabetes bei einer folgenden Schwangerschaft wieder einen zu bekommen? Das Wiederholungsrisiko liegt laut Privatdozentin Dr. Tanja Groten vom Universitätsklinikum Jena bei etwa 50 Prozent. Im Vergleich dazu hätten Frauen ohne Gestationsdiabetes in der ersten Schwangerschaft bei einer folgenden Schwangerschaft ein Risiko von nur 4 Prozent. Zu Risikofaktoren für ein Rezidiv zählen zum einen jene, die auch für einen ersten Gestationsdiabetes relevant sind, etwa Adipositas. Aber auch ein Abstand von weniger als 24 Monaten zwischen den Schwangerschaften, eine Insulintherapie bei einem früheren Gestationsdiabetes und eine Gewichtszunahme von mehr als 3 kg zwischen den Schwangerschaften können das Risiko erhöhen. »Die Nachsorge kann möglicherweise einen Einfluss haben, insbesondere die Gewichtsentwicklung«, nahm Groten auf letztgenannten Punkt Bezug. Studien dazu fehlten aber aktuell noch.

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