Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Apobank-Analyse

Ein Zehntel der Apotheken schließt ohne Nachfolger

12 Prozent der Apothekeninhaberinnen und -inhaber finden keinen Nachfolger. Etwa jeder zweite Inhaber will die Offizin nicht in erster Linie verkaufen, um sich zur Ruhe zu setzen, sondern wegen zu viel Bürokratie, Fachkräftemangel oder Gesetzesinitiativen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter Apothekern, Ärzten und Zahnärzten, die die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) heute vorgestellt hat.
AutorKontaktAnne Orth
Datum 24.10.2023  17:30 Uhr

Experten der Apobank stellten am heutigen Dienstag die Ergebnisse der aktuellen Online-Befragung zum Thema »Abgabe – zwischen Wunsch und Wirklichkeit« vor. »Der Generationswechsel ist in vollem Gange, die Babyboomer scheiden in den nächsten Jahren aus«, beschrieb Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmarkt und Beteiligungen bei der Apobank, die derzeitige Situation. Der Analyse zufolge machen sich zwei Drittel der Heilberufler (69 Prozent) große Sorgen, ob sie einen geeigneten Interessenten für die Nachfolge finden. Bei 37 Prozent gestaltet sich die Suche und Abgabe tatsächlich schwierig. 11 Prozent der Heilberufler fanden demnach gar keinen Nachfolger, bei Apothekern waren es sogar 12 Prozent.

Bei denjenigen Pharmazeuten, bei denen die Suche erfolgreich war, verkaufte über die Hälfte (57 Prozent) die  Apotheke an eine zuvor unbekannte Person. 18 Prozent gaben die Offizin an eine Kollegin oder einen Kollegen und 11 Prozent an ein Familienmitglied ab. 7 Prozent verkauften sie an jemanden aus ihrem persönlichen Netzwerk.

Veränderungen in der Berufsausübung – ein Grund, warum Apotheker die Abgabe einleiten

In der Umfrage wurde auch nach Gründen gefragt, warum Heilberufler ihre Apotheke oder Praxis abgeben wollten oder wollen. Häufige Gründe, den Abgabeprozess einzuleiten, waren demnach vor allem der Wunsch, mehr Zeit und weniger Verantwortung zu haben sowie das Erreichen des Renteneintrittsalters. Insbesondere bei den befragten Pharmazeuten standen neben den genannten Gründen allerdings Veränderungen in der Berufsausübung im Vordergrund. So gab fast jeder zweite befragte Inhaber (46 Prozent) an, die eigene Apotheke beispielsweise wegen Bürokratie, Fachkräftemangel, organisatorischen Veränderungen sowie Gesetzesinitiativen verkaufen zu wollen beziehungsweise bereits verkauft zu haben. Bei Ärzten und Zahnärzten nannten dies lediglich ein Viertel oder ein Drittel der Befragten als Grund.

Die Umfrage ergab auch, dass der Abgabeprozess normalerweise schneller abläuft als erwartet: Während die Schätzungen im Vorfeld bei 2 Jahren und 4 Monaten liegen, benötigten die befragten Ex-Inhaberinnen und -Inhaber in der Praxis im Schnitt 8 Monate weniger. Dabei steigt gut die Hälfte (55 Prozent) sofort aus, die anderen entscheiden sich für einen sanften Übergang in den Ruhestand und bleiben durchschnittlich noch 20 Monate gemeinsam mit ihrem Nachfolger im Dienst.

Investitionen vor der Abgabe lohnen sich

Beim Verkaufspreis erzielen viele der befragten Heilberufler nicht ihren Wunschpreis – auch das zeigte die Umfrage. 44 Prozent derjenigen, die den Verkauf schon hinter sich hatten, mussten bei den eigenen Preisvorstellungen Abstriche machen. Bei den Pharmazeuten waren es 36 Prozent. Der Umfrage zufolge investierte außerdem jeder zweite Befragte vor dem Verkauf in die Apotheke oder Praxis, um deren Wert zu steigern – etwa in die Digitalisierung, die Modernisierung der Räumlichkeiten oder Maßnahmen zur Energieeffizienz. Die Mehrheit (60 Prozent) gab ab an, dass sich diese Investitionen gelohnt hätten.

»Die Ergebnisse zeigen, dass viele Inhaberinnen und Inhaber mit Blick auf die Abgabe einen Berg an Herausforderungen erwarten. Die gute Nachricht ist: Dieser Berg ist im Nachgang doch etwas kleiner, als zunächst befürchtet«, resümierte Apobank-Experte Zehnich. Er empfiehlt Apotheken- und Praxisinhabern, sich rechtzeitig mit dem Thema Abgabe zu beschäftigen und diese aktiv vorzubereiten. Es lohne sich zudem, vor der geplanten Abgabe in die Instandhaltung und Modernisierung zu investieren, riet Zehnich.

Für die Analyse befragte das Marktforschungsinstitut Anwema im Auftrag der Apobank vom 7. Juli bis zum 7. August insgesamt 400 Heilberuflerinnen und Heilberufler zu Herausforderungen beim Verkauf der eigenen Apotheke oder Praxis. Die Hälfte hat die Apotheke oder Praxis bereits abgegeben, die andere Hälfte hat dies in den nächsten 6 Jahren vor. Jeweils 100 Befragte kamen aus den Bereichen Pharmazie, Allgemeinmedizin, Fachmedizin und Zahnmedizin.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa