Kinderlungen leiden länger: Feinstaub verursacht möglicher Weise Dekaden später ernsthafte Erkrankungen. / © Getty Images/Maria Pavlova
Die Forsa befragte vergangenen Sommer insgesamt 1219 Erziehungsberechtigte zur Gesundheit ihres Kindes (Alter von zehn bis 17 Jahren). Außerdem gaben die Kinder eine Selbsteinschätzung ab. 23 Prozent der Eltern meldeten, dass ihre Kinder wegen schlechter Luftqualität in den letzten sechs Jahren Beschwerden hatten. Auch 32 Prozent der Kinder erklärten, darunter gelitten zu haben. Demnach sind Kopfschmerzen (17 Prozent) und Husten (12 Prozent) die häufigsten Beschwerden, gefolgt von Allergien, Schlafproblemen und Konzentrationsschwierigkeiten (jeweils 8 Prozent). Die Zahlen fielen in den Großstädten deutlich höher aus als in den Kleinstädten.
Von der Exposition bis zu Entwicklung einer ernsten Erkrankung vergehen oft Dekaden. Die DAK sieht daher Handlungsbedarf: Kinder haben eine längere Lebenserwartung und werden berechnet auf ihre gesamte Lebenszeit, länger exponiert sein als die derzeitigen Erwachsenen. Kinder und Jugendliche seien außerdem vulnerabler gegenüber der Luftverschmutzung. Sie befinden sich häufiger im Freien und sind, wegen ihrer Größe, näher an den Auspuffrohren.
»Die aktuell schlechte Luftqualität in vielen Regionen Deutschlands und unsere Forsa-Befragung zeigen, dass die Thematik der Luftverschmutzung nicht unterschätzt werden darf«, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm in einer Pressemeldung der DAK. »Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für die Themen Gesundheit und Klima – hier muss auch die Politik Akzente nach der Bundestagswahl setzen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder.«