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Gewichtsreduktion

Ein Schlüssel zur Senkung der Gesundheitskosten?

GLP-1-Agonisten erweisen sich wegen ihres Potenzials, das Körpergewicht bei übergewichtigen und adipösen Menschen drastisch zu reduzieren, als eine Art Panacée. Denn in Folge des Gewichtsverlusts bessern sich auch viele andere Krankheiten. Führt das letztlich auch zur Senkung der Gesundheitskosten?
Theo Dingermann
06.12.2024  07:00 Uhr

Übergewicht und Adipositas sind der Ausgangspunkt für viele Folgekrankheiten, angefangen von Beschwerden am Stützapparat, über metabolische Erkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen bis hin zu Herzinsuffizienz. All diese Erkrankungen verursachen hohe Gesundheitskosten, sodass es naheliegt, dass der Einsatz gewichtssenkender Medikamente letztlich auch zur Senkung der Kosten führt, die durch das Übergewicht mit verursacht werden.

Diese potenziellen Einsparungen zu quantifizieren, widmeten sich Forschende um Professor Dr. Kenneth E. Thorpe von der Emory University in Atlanta, Georgia. Dies ist gerade für die USA eine wichtige Frage, da über 70 Prozent der Erwachsenen übergewichtig oder adipös sind.

Die Autoren verwendeten Daten aus konsolidierten Umfragen zu den Ausgaben für Gesundheitsleistungen. Daraus ermittelten sie die Gesundheitsausgaben von Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von ≥ 25.  Zwei Patientengruppen standen im Fokus der Analyse: zum einen privatversicherte Arbeitnehmer, zum anderen Medicare-Empfänger.

Um den Zusammenhang zwischen BMI und Gesundheitskosten zu schätzen und daraus dann potenzielle Einsparungen durch einen Gewichtsverlust zu berechnen, simulierten die Wissenschaftler Gewichtsverluste von 5, 10, 15, 20 und 25 Prozent. Es zeigte sich, dass für die Gruppe der Privatversicherten ein Gewichtsverlust von 5 Prozent zu einer durchschnittlichen Einsparung von 670 US-Dollar (8 Prozent) führte. Wurde angenommen, dass die Betroffenen ihr Gewicht um 25 Prozent reduzierten, stiegen die Einsparungen auf 2849 USD (34 Prozent).

Ein Drittel weniger Kosten

Bei den Medicare-Empfängern ergaben sich nochmals deutlich größere Einsparungen der absoluten Kosten, während die relativen Kosteneinsparungen in der gleichen Größenordnung lagen wie bei den Privatversicherten. Danach führte ein Gewichtsverlust von 5 Prozent zu Einsparungen von durchschnittlich 1262 USD (7 Prozent). Wurde das Gewicht um 25 Prozent reduziert, stiegen die Einsparungen auf 5442 USD (31 Prozent).

Die Einsparungen waren bei höheren Ausgangs-BMI-Werten und bei Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis und Bluthochdruck am größten.

Zu den Limitationen der Studie bemerken die Autoren, dass es sich um eine Querschnittsstudie handelt, in die keine Langzeitdaten mit eingeflossen sind. Eine gewisse Unsicherheit resultiert aus den subjektiven Berichten der Studienteilnehmer zu Gesundheitsstatus, Kosten und BMI, was zu Verzerrungen führen könnte. Die Effekte spezifischer Interventionsmethoden wie Medikamente oder chirurgische Interventionen wurden nicht separat betrachtet.

Die Forschenden schlussfolgern, dass ihre Studie zeigt, dass ein Gewichtsverlust eine substanzielle Entlastung des Gesundheitssystems bewirken kann. Sie empfehlen, den Zugang zu evidenzbasierten Gewichtsmanagement-Programmen zu verbessern, einschließlich von Medikamenten, die derzeit von Medicare nicht erstattet werden. Diese Interventionen könnten nicht nur die Gesundheitskosten senken, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen deutlich erhöhen.

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