Ein Medikament hat ausgedient |
Roche ist eines der forschungsstärksten Pharmaunternehmen weltweit mit Fokus auf der Onkologie. / Foto: Roche
Das schweizerische Unternehmen informierte heute darüber, dass es sein Präparat Roferon®-A mit dem Wirkstoff Interferon alfa-2a aufgrund veränderter klinischer Praxis weltweit vom Markt nehmen wird. Man verzichte freiwillig auf die Zulassung. »Das Arzneimittel hat in den vergangenen 30 Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Behandlungsstandards bei Virusinfektionen und verschiedenen Krebsarten geleistet«, schreibt Roche. Inzwischen seien erwartungsgemäß wirksamere Medikamente verfügbar, die neue Therapiestandards setzten. Zudem sei der Einsatz von Roferon-A zur Behandlung verschiedener zugelassener Indikationen nicht mehr durch die medizinischen Leitlinien gestützt.
Roferon-A ist zugelassen zur Behandlung von Patienten mit Haarzell-Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie, kutanem T-Zell-Lymphom, follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom, fortgeschrittenem Nierenzell-Karzinom und Malignem Melanom sowie bei Hepatitis B und C. Gerade bei letzterer Infektion haben die neuen, spezifischen Medikamente eine Interferon-Gabe überflüssig gemacht.
Roche hat die Produktion von Roferon-A bereits eingestellt. Der vorhandene Bestand wird noch abverkauft. Das Unternehmen geht davon aus, dass alle Roferon-A-Handelsformen im Laufe des ersten Halbjahres 2020 in Deutschland ausverkauft sein werden. Der Marktrückzug betrifft alle Handelsformen: