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Schwangerschaften

Ein Jahr Abstand senkt Risiko

Werden Frauen nach einer Geburt schnell wieder schwanger, birgt das Risiken für die Mutter und ungeborene Kind. Einer aktuellen Untersuchung zufolge sollten zwischen Geburt und erneuter Schwangerschaft 12 bis 18 Monate vergehen. Ältere Frauen mit dem Wunsch nach mehreren Kindern wollen jedoch oft nicht so lange warten.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 30.10.2018  16:36 Uhr

Schwangerschaft und Geburt stellen eine große Belastung für den mütterlichen Organismus dar. Folgen mehrere Schwangerschaften rasch aufeinander, steigt die Belastung, weil der Körper wenig Zeit hat, sich zwischendurch zu erholen. Bei jüngeren Frauen sind schnell aufeinander folgende Schwangerschaften häufig ungeplant. Frauen, die erst im höheren Alter ihr erstes Kind bekommen und sich noch weitere wünschen, wollen dagegen meist schon kurz danach wieder schwanger werden, weil sie sich bewusst sind, dass die reproduktive Zeit endlich ist.

In ihrer Studie im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« untersuchten Laura Schummers von der Harvard School of Public Health und Kollegen daher, welche Gesundheitsrisiken mit schnell aufeinander folgenden Schwangerschaften in verschiedenen Lebensaltern verbunden sind. Die Autoren werteten dafür die Daten von 148.544 Einlingsschwangerschaften in der kanadischen Provinz British Columbia aus den Jahren 2004 bis 2014 aus. Das Ergebnis lässt sich wie folgt zusammenfassen: Bei einem Abstand unter zwölf Monaten zwischen Geburt und nächster Schwangerschaft bestehen in allen Lebensaltern Risiken, bei jüngeren Frauen eher für das Kind und bei älteren Frauen eher für die Mutter.

Bei Über-35-Jährigen, die sechs Monate nach der Geburt wieder schwanger wurden, fanden die Forscher ein 1,2-prozentiges Risiko (12 Fälle pro 1000 Schwangerschaften) für schwerwiegende Komplikationen, also Beatmungspflicht, Notwendigkeit von Bluttransfusionen, Aufenthalt auf der Intensivstation, Organversagen oder Tod. Warteten die Frauen 18 Monate bis zur nächsten Empfängnis, sank das Risiko auf 0,5 Prozent (5 Fälle pro 1000 Schwangerschaften).

Bei jüngeren Frauen zwischen 20 und 34 betrug das Risiko einer spontanen Frühgeburt vor der 37. Schwangerschaftswoche 8,5 Prozent, wenn zwischen den Schwangerschaften lediglich sechs Monate vergangen waren (85 Fälle pro 1000 Schwangerschaften). Warteten Frauen dieser Altersgruppe 18 Monate oder länger bis zur nächsten Schwangerschaft, sank das Risiko auf 3,7 Prozent (37 Fälle pro 1000 Schwangerschaften).

Da Frauen in Industrienationen heutzutage bei der Geburt ihres ersten Kindes deutlich älter sind als in früheren Zeiten, kann es für sie trotz des beobachteten Risikoanstiegs eine rationale Entscheidung sein, kurz nacheinander schwanger zu werden, schreiben Dr. Stephanie B. Teal und Dr. Jeanelle Sheeder von der University of Colorado in Aurora in einem begleitenden Kommentar. Diesen Frauen pauschal zu einem längeren Intervall zwischen den Schwangerschaften zu raten, sei nicht sinnvoll, weil das dazu führen könne, dass sie am Ende nicht so viele Kinder bekommen können, wie sie es sich wünschen. Ärzte sollten stattdessen Risikofaktoren wie die Normalisierung von Körpergewicht, Blutdruck und Blutzuckerspiegel nach der Geburt eng überwachen und auf dieser Basis individuelle Empfehlungen aussprechen.

Foto: Fotolia/kieferpix

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