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Lektion von Weberameisen
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Effizienzsteigerung im Team

Messungen zeigen, dass Weberameisen durch koordinierte Kettenarbeit und ihre haftfähigen Füße die Kraftausbeute pro Individuum nahezu verdoppeln können. Diese hocheffiziente Teamarbeit inspiriert die Schwarmrobotik.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 18.08.2025  12:30 Uhr

In vielen Teams – ob bei Mensch oder Tier – sinkt der Beitrag des Einzelnen mit wachsender Gruppengröße. Dieses Phänomen nennt sich Ringelmann-Effekt und entsteht vermutlich durch Koordinationsprobleme oder nachlassende Motivation. Der Name geht auf den französische Agraringenieur Max Ringelmann zurück, der in einem Tauzieh-Experiment feststellte: Menschen in größeren Teams arbeiten weniger hart.

Weberameisen (Oecophylla smaragdina) sind anders. Wie eine Studie nun ergeben hat, ist ihr individueller Kraftbeitrag in größeren Gruppen nahezu doppelt so hoch wie alleine. Die Wissenschaft spricht von Supereffizienz. Konkret schafft ein einzelnes Tier das 60-Fache seines Körpergewichts an Zugkraft und im Team sogar das 103-Fache.

Um beim Nestbau Blätter zu verbinden, bilden Weberameisen Ketten. Die aktiven »Zug-Ameisen« ziehen und die passiven »Anker-Ameisen« stützen. Die Forschenden glauben, dass die Kette dank ihrer abgestimmten Zug- und Beinarbeit wie eine Ratsche funktioniert. Jedes Tier kann mehr Kraft aufbringen, weil ein anderes für festen Halt sorgt. Die klebrigen Füße helfen ihnen dabei. Diese Arbeitsteilung ermöglicht es den Insekten, den Ringelmann-Effekt ins Gegenteil zu verkehren.

Den Forschenden zufolge könnten die Erkenntnisse dazu inspirieren, Schwärme von Robotern so zu bauen und zu koordinieren, dass sie möglichst gut zusammenarbeiten. Diese Technologie zielt darauf ab, dass Roboter künftig komplexe Aufgaben effizienter und flexibler lösen, indem sie sich ohne zentrale Steuerung an neue Umgebungen anpassen.

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