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Zukunft selbst gestalten

28.10.1996  00:00 Uhr

- Editorial

  Govi-Verlag

Zukunft selbst gestalten

  Wer erwartet hatte, daß der Deutsche Apothekertag 1996 vom 23. bis 26. Oktober in Leipzig durch spektakuläre ideologisch ausgerichtete Grabenkriege geprägt oder aufgrund der anstehenden Wahlen der ABDA-Spitze in ein Kandidatenschaulaufen ausarten werde, wurde enttäuscht.

Wie kaum zuvor, wurde in Leipzig ausschließlich um die Sache gestritten und in den Diskussionen auf hohem Niveau um die inhaltliche Gestaltung des Berufstandes entsprechend dem Tagungsmotto "Die Zukunft gestalten" gerungen. Diese Diskussionen um das Selbstverständnis der Apothekerschaft prägten den Apothekertag 1996. Die Beschlüsse der Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker spiegeln den Willen und die Einsicht wider, daß die existentielle Zukunft der Apotheke nur mit einem Apotheker als freien Heilberufler garantiert werden kann, natürlich ohne die kaufmännische Vernunft außer Acht zu lassen. Gerade die Diskussion zur Zytostatikaherstellung demonstrierte den Willen der Hauptversammlung, die pharmazeutische Qualität vor merkantilen Gewinnstreben zu stellen

Auch rein ökonomische Managed Care-Systeme fanden konsequenterweise keine Zustimmung. Die Apotheker wollen vielmehr ein eigenes mit den Ärzten abgestimmtes, heilberufliches Managed Care, durch das die Therapieökonomie erhöht werden soll. Hier sind übrigens die Apotheker, das zeigte sich auch in Leipzig, aus der reinen Diskussionsphase heraus. Sie setzen bereits ihre in dem ABDA-Konzept festgeschriebenen Vorstellungen zur "besseren Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimittel - unter der Verantwortung des Apothekers" um beispielsweise mit dem Modellversuch A-Card und in Arzt/Apotheker-Gesprächen. Man will, wie es der ABDA-Präsident Klaus Stürzbecher ausdrückte, die Bioverfügbarkeit heilberuflicher Kompetenz, beziehungsweise pharmazeutischer Kompetenz, erhöhen. Damit verbunden muß aber auch die Bioäquivalenz der pharmazeutischen Kompetenz gesichert werden, zum Beispiel durch elektronische Medien. Auch dazu gebe es eine Reihe von Anträgen in Leipzig.

Fazit: Der Deutsche Apothekertag 1996 in Leipzig wird sicher nicht als spektakulärer Apothekertag in die Geschichte eingehen, er war eine Arbeitstagung , auf der die deutschen Apotheker allen am Gesundheitswesen Beteiligten bewiesen haben, daß sie ihre Zukunft selbst planen und gestalten können. Es bleibt zu hoffen, daß die Politik, gemäß ihrer Absicht "Vorfahrt der Selbstverwaltung" diesen Willen erkennt und respektiert.

Hartmut Morck
PZ-Chefredakteur

© 1996 GOVI-Verlag
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redaktion@govi.de

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