Editorial
von Werner Trockel
Vizepräsident der ABDA-Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
und Vorsitzender des PR-Ausschusses
Nun steht er kurz bevor, der erste "Tag der Apotheke". Und das nicht nur in
Deutschland, denn auch die Österreichische Apothekerkammer, der Schweizerische
Apothekerverein, die Union Nationale des Pharmaciens Luxembourgeois und die
Apothekerkammer Bozen-Südtirol werden an diesem Tag ebenfalls die Leistungen
der Apotheke herausstellen.
Ich halte das für sehr bemerkenswert. Denn es zeigt, daß unser Beruf trotz aller
Unterschiede, die es in den Gesundheitssystemen der einzelnen europäischen Länder
gibt, eine homogene Einheit darstellt. Die ABDA, aber auch alle ihre
Mitgliedsorganisationen, haben zahlreiche Anstrengungen unternommen, um diesen
Tag zu einem Erfolg werden zu lassen: zu einem Erfolg für uns alle - für die Institution
öffentliche Apotheke", aber auch für die anderen Tätigkeitsbereiche, in denen
Apotheker zum Nutzen der Menschen tätig sind.
Der 10. September steht unter dem Motto "Arzneimittel und Beratung aus einer
Hand". Ein Motto, das in der immer wieder auftretenden Vertriebswege-Diskussion
gleichermaßen Verpflichtung wie Chance ist. Die Chance, einen vernehmlichen
Kontrapunkt gegen andere Vertriebswege für Arzneimittel zu setzen, und die
Verpflichtung, gemeinsam und mit einer Stimme aufzutreten. Denn das Bild, das die
Bevölkerung von uns und der Apotheke insgesamt hat, wird entscheidend dadurch
geprägt, wie wir selbst gegenüber unseren Kunden und Patienten auftreten. Dies gilt
für unsere tägliche Arbeit in der Apotheke, ganz besonders aber auch für den 10.
September.
Im Namen des PR-Ausschusses möchte ich daher an dieser Stelle eine herzliche
Bitte an Sie richten. Wir wollen, daß die Institution Apotheke an diesem Tag im
Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, und wir wollen, daß möglichst viele
Menschen in die Apotheke kommen. Da mag bei dem einen oder anderen der
Gedanke wachsen, mit Sonderangeboten die Kundenfrequenz noch weiter zu
erhöhen. Ich halte das für falsch. Marketingaktionen, wie Billigangebote dienen dem
Image des gesamten Berufsstandes ebensowenig wie Einzelanzeigen in der
Tagespresse. Der Tag der Apotheke darf darf kein "Tag der Schnäppchenjäger"
werden, die ohnehin von Apotheke zu Apotheke laufen. Nutzen Sie vielmehr diesen
Tag, um sich wie gewohnt durch Ihre apothekerliche Leistung zu profilieren, und
engagieren Sie sich zusammen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in
gemeinschaftlichen Aktionen. Synergieeffekte zu nutzen, macht allemal stärker als
kurzsichtiges Konkurrenzdenken.
Wir Apotheker haben in der Vergangenheit vor allem dann Erfolg gehabt, wenn wir
gemeinsam und mit einer Stimme auftraten und dabei das Interesse des gesamten
Berufes nicht aus den Augen verloren. Was sich in Krisensituationen vielfach
bewährt hat, sollte Grundlage für unseren Auftritt an dem Tag sein, an dem wir mit
berechtigtem Stolz unsere Leistung, die Leistung aller Apotheken für dieses
Gesundheitswesen herausstellen.
Die ABDA, aber auch die Kammern und Verbände haben hierzu zahlreiche zentrale
Veranstaltungen und Veröffentlichungen geplant. Gemeinsam mit dem, was Sie
zusätzlich in Ihren Apotheken anbieten, wird die Sache rund. Ich freue mich darauf.
Denn ich bin sicher: Der 10. September wird unser Tag! Machen Sie mit!
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