Pharmazeutische Zeitung online

Gemeinsam auftreten

31.05.1999  00:00 Uhr

- Editorial Govi-Verlag

Gemeinsam auftreten

von Hermann Stefan Keller,
Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes

Rationierung - Reglementierung - Krankenkassenstaat, auf diese drei Kernsätze kann man den Referentenentwurf für das GKV-Reformgesetz 2000 reduzieren, den Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer jetzt vorgelegt hat. Schon nach der ersten Durchsicht bestätigt dieses Papier alle Befürchtungen, die wir nach dem Eckpunktepapier und dem Arbeitsentwurf haben mußten. Mit Globalbudget und Benchmarking enthält es Instrumente, die den Arzneimittelbereich und damit die gesundheitliche Versorgung der Versicherten dramatisch reglementieren und rationieren werden.

Insgesamt müssen wir leider feststellen, daß der bewährte Grundsatz "ambulant vor stationär" mit diesem Referentenentwurf nicht verfolgt wird. Zwar sehen wir kleinere Änderungen im stationären Bereich, ein Ansatz, stationäre Leistungen in den preisgünstigeren ambulanten Bereich zu verlagern, ist aber nicht erkennbar.

Dafür bietet der Entwurf aber eine Verlagerung der Datenkompetenz auf die Krankenkassen, die zu einer überflüssigen Datensammlung "auf Vorrat" führt und aus dem Versicherten einen gläsernen Patienten macht. Ausgerechnet die Marktpartner, die in der Vergangenheit oft genug bewiesen haben, daß sie nicht in der Lage sind, die Daten so aufzubereiten, daß vernünftige Frühwarnsysteme entwickelt werden können, bekommen jetzt einen Datenmoloch zugeschrieben, der mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden ist. Warum nutzt man nicht die bestehenden Institutionen der Apotheker?

Dieses Werk mit dem wohltönenden Namen Reformgesetz 2000 sollte nach Ankündigung der Politik die Qualität in den Vordergrund stellen. Da steht sie nun auch - allerdings aber weitestgehend allein gelassen. Für den Arzneimittelbereich, alle anderen Leistungsbereiche, vor allem aber für den Patienten, bringt das Gesetz nur Verschlechterungen.

Aus dieser Erkenntnis hat sich eine konzertierte Bewegung gebildet, die einzigartig in der Geschichte des bundesdeutschen Gesundheitswesens ist. Gemeinsam mit der Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Bundeszahnärztekammer, ärztlichen Verbänden und der Konferenz der Fachberufe im Gesundheitswesen, der die Vertreter der Pflegeberufe, der Heilmittelerbringer, der Assistenzberufe und vieler weiterer Leistungserbringer im Gesundheitswesen angehören, hat die ABDA das "Bündnis Gesundheit 2000" aus der Taufe gehoben. Dessen Mitglieder vertreten bereits jetzt weit über eine Million Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Weitere Organisationen werden hinzukommen.

Schon der erste Auftritt des Bündnisses am 27. Mai in Bonn vor der Bundespressekonferenz hat enorme öffentliche Aufmerksamkeit gefunden. Wir werden mit dem Bündnis 2000, wir werden aber auch als ABDA selbst massiv gegen dieses Gesetz und seine Auswirkungen auftreten. Der Geschäftsführende Vorstand der ABDA ist derzeit dabei, einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, über den wir Sie ausführlich informieren werden. Ich möchte Sie dazu aufrufen, uns geschlossen zu unterstützen. Nutzen wir die Chance, die uns der Zusammenschluß aller Beteiligten bietet. Setzen wir den politischen Fehlentwicklungen die Fachkompetenz der Gesundheitsberufe entgegen!. Top

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