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Schulterschluss

15.04.2002  00:00 Uhr

Schulterschluss

Zum ersten Mal bitten Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland ihre Patientinnen und Patienten, Kundinnen und Kunden um Unterstützung. Ganz direkt. Ganz persönlich. Der Grund hierfür ist die drohende Einführung des Versandhandels in Deutschland.

Während Krankenkassen und Internetversender Hand in Hand offensiv Rechtsbruch begehen, scheint nun auch die Politik vom Versandhandel verzückt. Beseelt von dem Gedanken, Milliarden einzusparen, will man Nägel mit Köpfen machen. Trotz aller fundierten Gegenargumente, trotz der drohenden Zerschlagung einer funktionierenden Versorgung, trotz drohender Arbeitsplatzvernichtung und massiver Ausfälle bei Steuern und Sozialbeiträgen: Der Versandhandel soll her. Dabei zeigen die Erfahrungen aus anderen Ländern: Versandhandel zerstört funktionierende Systeme, ist wenig komfortabel und zudem meist teurer als die "klassische" Versorgung.

Der Schulterschluss aller deutschen Apotheken und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Muss, um den Versandhandel erfolgreich abzuwehren. Die "Initiative Pro Apotheke" bietet die richtige öffentliche Plattform für diesen Schulterschluss. Denn von anderer Seite ist nur wenig Unterstützung zu erwarten. Politiker trauen sich kaum mehr, gegen die vermeintlich moderne Option Internetapotheke zu argumentieren, Industrie und Ärzte schauen verschämt weg. Nur der Großhandel steht Seite an Seite mit den Apotheken.

Die Zeit ist gekommen, die Menschen zu mobilisieren. Der weitgehend einseitigen Information der Bevölkerung über Versandhandel und Internet-Apotheken durch Krankenkassen und Medien setzen Apothekerinnen, Apotheker und PTAs nun die persönliche Aufklärung in der Offizin entgegen.

Zwei Millionen Unterschriften sollen innerhalb weniger Wochen gesammelt und noch vor der Sommerpause des Parlaments in Berlin übergeben werden. Die Hürde liegt hoch, ist aber zu nehmen. Denn die Menschen, die jeden Tag in die Apotheken kommen, die Rat und Hilfe annehmen, schätzen nicht nur Freundlichkeit und Engagement. Viel mehr als das: Patientinnen und Patienten kennen Apothekerinnen oder Apotheker als kompetente Helfer, als Ratgeber, als Partner. Die Patienten haben also ein ebenso natürliches Interesse am Erhalt der Apotheke wie Sie selbst.

Diese Erkenntnis führt nun zu einer intensiven Information der Menschen. Deren Unterschriften sind ein starkes Argument gegen den Versandhandel und für die öffentliche Apotheke. Die "Initiative Pro Apotheke" ist kein Affront gegen die Politik im allgemeinen oder bestimmte Parteien im besonderen. Der Wahlkampf rückt in den Hintergrund. Entscheidend ist der Erhalt eines sehr gut funktionierenden Systems, der Erhalt der deutschen Apotheke.

Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei.

Thomas Bellartz
Leiter der Hauptstadtredaktion
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