Pharmazeutische Zeitung online

Hüben wie drüben

06.04.1998  00:00 Uhr

- Editorial

Govi-Verlag

Hüben wie drüben

von Dr. Max Brentano-Motta,
Präsident des
Schweizerischen Apothekervereins SAV

Daß Apothekerinnen und Apotheker längst nicht mehr ein solitäres Dasein inmitten eines lokalisierten Patienten- und Kundenkreises führen können, müssen wir auch in der Schweiz täglich mit aller Deutlichkeit erfahren. Wir sind Knoten in einem engen Netz, das über das Gesundheitswesen hinaus in die wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bereiche gespannt ist und nachgerade globale Ausmaße annimmt.

Veränderungen an irgendeiner Stelle beeinflussen dann unweigerlich auch die eigenen Koordinaten, führen zu Erschütterungen und zwingen zu adäquater Positionierung, immer mit dem Ziel, die größtmögliche Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu wahren.

In einem globalisierten Markt, auf welchen wir unter anderem auch wegen der Giga-Fusionen hinsteuern, stören eigenständige Kleinstunternehmen wie Apotheken. Die freie Marktwirtschaft stößt mit ihrem Liberalisierungsdrang auch immer mehr in Bereiche vor, welche durch staatliche Schutzbestimmungen klar umschrieben waren. Gerade im Gesundheitsmarkt hat die Verstärkung des freien Wettbewerbs zur Folge, daß von allen Anbietern mehr Effizienz verlangt wird, was mit einer Konzentration der Leistungserbringer verbunden ist.

Überproportionales Kostenwachstum, die Konzentrationstendenzen bei Krankenversicherern und die zunehmende Finanzierung der Leistungen über Prämien verstärken den Ruf nach Kosteneinsparungen. Zu Recht! Allerdings ist dadurch ein erbitterter Verteilungskampf unter den Anbietern im Gesundheitswesen entbrannt und damit für viele der Kampf ums Überleben. Einem solchen uneingeschränkten Wettbewerbskampf steht allerdings der soziale Konsens entgegen, daß jeder Bürger gleichermaßen Anspruch auf Gesundheitsleistungen hat. Gesellschaft und Staat dürfen deshalb nicht auf jede Art von sozialpolitischer Intervention verzichten.

Diese ganze gesundheits- und gesellschaftspolitische Auseinandersetzung um eine "Genesung" des Gesundheitswesens betrifft die Apothekerschaft auch in der Schweiz vital. Ihr Ziel muß es deshalb bleiben, gemäß dem Gesamtkonzept, das von den Mitgliedern bereits 1993 im Rahmen der 25 Thesen zum schweizerischen Apothekenwesen festgelegt worden ist, die drei tragenden Säulen der Apothekerschaft zu stärken: Ausbildung, Rahmenbedingungen und Partnerschaften.

In diesem Umfeld hat die Apothekerschaft in der Schweiz klare Positionen bezogen und konstruktive Vorschläge eingebracht. Zu erwähnen sind hierbei etwa die Studienreform, die Weiterbildung im Konnex mit der Zulassung als Leistungserbringer und die Qualitätssicherung bezüglich der pharmazeutischen Dienstleistungen. Aber auch die Evaluation eines neuen Abgeltungssystems für die pharmazeutischen Leistungen gehört dazu, mit welchem klare Anreizstrukturen für einen sinnvollen und verantwortungsbewußten Einsatz der Arzneimittel geschaffen werden. Wirbel machen in der Schweiz der Medikamentenversandhandel und die anscheinend nie abreißenden Diskussionen um Preissenkungen bei Medikamenten.

Ganz so einfach, wie viele meinen, ist es auch in der schweizerischen Pharmazie nicht. Ich freue mich deshalb mit Ihnen darüber am 35. DAV Wirtschaftsforum in Baden-Baden diskutieren und Erfahrungen austauschen zu können. Top

© 1997 GOVI-Verlag
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