Editorial
von Hans-Günter Friese,
Präsident der ABDA - Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände
Umfragen sind "in". Nicht zuletzt das vielzitierte Superwahljahr 1998 ist Anlaß,
immer wieder das politische Stimmungsbarometer der Bevölkerung näher zu
analysieren. Schließlich kommt es für die Parteien auf jede Stimme an und da ist es
für sie wichtig, sich rechtzeitig auf die Wähler einzustellen, also auch den Wahlkampf
entsprechend auszurichten.
Was der "großen Politik" recht ist, ist auch für die Wirtschaft nur billig. Um Produkte
oder Dienstleistungen möglichst gut im Markt positionieren zu können, muß man die
potentielle Kundschaft möglichst genau kennen, das heißt man muß sie zu ihrer
Meinung befragen. Auch wir Apotheker sind für die Marktforscher und damit die sie
beauftragenden Firmen eine begehrte Zielgruppe, wenn es denn darum geht,
Marktchancen für Arzneimittel, apothekenübliche Waren oder spezielle über die
Apotheken angebotene Leistungen zu ermitteln. Es vergeht wohl kaum eine Woche,
in der wir nicht einen Fragebogen zugesandt bekommen, mit der Bitte, uns ein wenig
Zeit zu nehmen und ihn zu beantworten. Und mancher Kollege, manche Kollegin
reagiert zwischenzeitlich schon etwas mißmutig auf solche Umfragen, vor allem dann,
wenn die Ergebnisse nicht uns Apothekerinnen und Apothekern, sondern nur den
Auftraggebern zugute kommen.
In den nächsten Tagen werden Sie einmal mehr einen Fragebogen zugesandt
bekommen. Allerdings einen, den ich Ihrer besonderen Aufmerksamkeit anempfehle.
Es handelt sich um eine Umfrage des renommierten Institutes Infratest
Gesundheitsforschung, München, im Auftrage der ABDA - Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände. Sie richtet sich an alle Apothekerinnen und
Apotheker, seien sie selbständig oder angestellt, in öffentlichen Apotheken,
Krankenhausapotheken, Industrie, Verbänden, wissenschaftlichen Einrichtungen
oder anderswo tätig. Wir möchten damit die Grundlage schaffen für eine valide und
differenzierte Standortbestimmung zur Arbeitsplatz- und Berufszufriedenheit in
unserem Berufsstand. Diese ist, wie ich meine, für die Diskussion über die derzeitige,
insbesondere aber zukünftige Positionierung des Apothekers, die ja nicht nur
berufsintern, sondern auch nach außen geführt wird, unerläßlich. Dies um so mehr,
als die Ressourcen im Gesundheitswesen immer knapper werden, und die berufliche
und wirtschaftliche Situation für die beteiligten Leistungserbringer schwieriger wird.
Dafür müssen wir gerüstet sein! Und deshalb wollen wir in den Berufsstand
hineinhorchen.
Die Umfrageergebnisse werden ausschließlich in anonymisierter Form und in
Gruppen zusammengefaßt dargestellt. Rückschlüsse auf einzelne Apothekerinnen
und Apotheker sind deshalb nicht möglich. Die datenschutzrechtlichen
Bestimmungen werden vollständig eingehalten. Selbstverständlich ist die Teilnahme
freiwillig. Um jedoch repräsentative Ergebnisse zu erhalten, deren Veröffentlichung
übrigens für Ende dieses Jahres geplant ist, sollten sich möglichst viele
Apothekerinnen und Apotheker beteiligen. Wir erhoffen uns von der Umfrage auch
aussagekräftige Ergebnisse für verbandspolitische Strategien und PR-Maßnahmen.
Daher meine ganz herzliche Bitte an Sie persönlich: Machen Sie mit und beteiligen
Sie sich an der Umfrage. Es lohnt sich für uns!
© 1997 GOVI-Verlag
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