Pharmazeutische Zeitung online

Edel, hilfreich und gut

24.02.1997  00:00 Uhr

- Editorial

  Govi-Verlag

Edel, hilfreich und gut

  von Gisela Stieve
Stellvertretende Chefredakteurin

Die Krankenkassen sind einfallsreich, und die Phantasie im Kampf um die Mitglieder treibt immer neue Blüten. Das jüngste Beispiel kommt aus Hamburg. Hier bietet die AOK einem Apotheker in seiner Funktion als Arbeitgeber an: "Wir machen Ihre neuen Auszubildenden noch vor Ausbildungsbeginn kostenlos fit in Sachen neuer Rechtschreibung". Auf die Idee muß man erst mal kommen, wenn man "morgen nicht von gestern sein will", wie die AOK wissen läßt.

In Wahrheit handelt es sich um Sozialversicherungsseminare mit dem programmatischen Inhalt: "Neben Informationen zu allen Versicherungszweigen vermitteln wir jetzt auch komplexe Hilfen zur neuen Rechtschreibung im Beruf". Na also! Edel sind die Kassen, hilfreich und gut.

Bevor man den eben mündig gewordenen, jungen Bürger auf seinem Weg in den Beruf dem Wettbewerb überläßt - diesem weiten Feld, auf dem sich auch noch die Konkurrenz tummelt - bietet man lieber gleich seinen Arm und Rat an, um den Orientierungslosen sicher in die richtige Richtung zu geleiten. Dies selbstverständlich nur zu dessen ausschließlichem Nutz und Frommen - ganz im Sinne der im Sozialgesetzbuch festgeschriebenen Aufgabe der Gesundheitsförderung, Krankheitsverhütung und -behandlung. Edel sind die Kassen, hilfreich und gut.

Nur der Prüfdienst Krankenkassen des Bundesversicherungsamtes (BVA) und ich haben das alles nicht verstanden. Im Vorwort seines Jahresberichtes (siehe auch PZ 6, Seite 18) merkt der Wettbewerbshüter und BVA-Präsident Dr. Rainer Daubenbüchel an, daß die Entwicklung im ausgeuferten Konkurrenzkampf der Krankenkassen die schlimmsten Befürchtungen noch weit übertroffen hat. Die Krankenkassen haben eine Schlacht um Marktanteile entfesselt, in der das geltende Recht im großen Stil mißachtet wird. Sie akzeptieren die Spielregeln des Rechtsstaates vielmehr nur, soweit sie mit ihren Marketingzielen vereinbar sind. Ansonsten entfällt jede Rücksichtnahme auf das geltende Recht, so Daubenbüchel unmißverständlich.

Dabei will doch die AOK Hamburg auch nur unmißverständlich Ihr Unternehmen fit für die Unternehmenskorrespondenz von morgen machen und dem Arbeitgeber Apotheker und seinem Ausbildungsbetrieb Apotheke nur qualifizierte Auszubildende zuführen. Quasi als Gegenleistung für den Arbeitgeberanteil am Beitrag für die AOK.

Edel sind die Kassen, hilfreich und gut. Sie sollten nur aufpassen, daß sie nicht der Heiligenschein drückt..

© 1996 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa