Pharmazeutische Zeitung online

Die Wüste lebt

15.02.1999  00:00 Uhr

- Editorial Govi-Verlag

Die Wüste lebt

von Gisela Stieve,
stellvertretende Chefredakteurin

Deutschland hat begonnen, die Dienstleistungswüste endlich fruchtbar zu machen - zum Teil nach amerikanischem Muster. Wir sehen die Bemühungen in allen Branchen. In manchen Apotheken könnten sie allerdings etwas konturierter sein, wobei es nicht um eine Nivellierung nach dem Muster "Wie kann ich Ihnen helfen" geht, sondern um eine Individualisierung. Die Kunden sollen wissen, daß sie in Ihrer Apotheke sind und nicht in irgend einem beliebigen Geschäft.

Nach Darstellung des ZDF-Wirtschaftsmagazins "Wiso" sollen einige Apotheken im Koblenzer Raum miserabel beraten haben. Hier nützt es mal wieder herzlich wenig, daß sich einzelne Kolleginnen und Kollegen auf die Schulter klopfen und sich ihre Beratungskompetenz vor Augen führen. Der Sender hat nun mal schlechte Beispiele gefunden und davon – tendenziös oder nicht - im Abendprogramm berichtet. Nachdenklich stimmt der Schlußsatz des Berichts: Gehen Sie nicht zum erstbesten Apotheker, sondern zu dem, der sie wirklich gut berät. Ein legitimer Rat für Verbraucher.

Vielleicht müssen gerade Sie, verehrte Leserin, geehrter Leser, in Ihrer Apotheke in Sachen Beratung gar nicht mehr so viel tun. Bei Ihnen steht bereits der Kunde im Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns - und damit nicht im Wege. Sie sind kompetent und dienstleistungsorientiert, und Ihr Kunde spürt, daß Sie ganz bei der Sache sind und Freude an Ihrem Beruf haben.

Ich möchte Ihnen dennoch einen Beitrag in dieser Ausgabe zur Lektüre empfehlen. Dort lesen Sie, wie Konsumentenstärkung und Konsumentensouveränität ihre Kunden beeinflussen und verändern werden und wie sich die Apotheke darauf einstellen kann.

Sich selbst und seinen Mitarbeitern in der Apotheke kann man Freundlichkeit und Freudigkeit schwer befehlen. Um so wichtiger ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen. Es ist natürlich immer hart, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu motivieren und in Fortbildung und Innovation zu investieren. Tun Sie es trotzdem, denn Sie werden in der öffentlichen Meinung kein Verständnis für Ihre Situation finden. Einer Meldung zufolge lag 1998 der Arzneimittelumsatz um 6,1 Prozent über dem des Vorjahres. Bevölkerung und Bundesgesundheitsministerium wissen, daß dieser Umsatz durch Apotheken geflossen sein muß.

Machen Sie sich klar, was sich die Koalition vorgenommen hat: In einem Argumentationspapier der Grünen lesen wir von einem gesundheitspolitischen Aufbruch, an dessen Ende eine Kehrtwende der Gesundheitspolitik stehen soll. Patientenrechte sollen gestärkt und Qualität soll zum Schutze der Patienten gesichert werden. Gegen solche Ziele ist nichts einzuwenden.

Denken Sie daran, daß Ministerin Andrea Fischer angetreten ist, um Verschwendung und schlechter Qualität den Garaus zu machen. Machen Sie sich also zum Verbündeten aller Berufsangehörigen und zum Verbündeten der Patienten und Kunden. Stehen Sie hinter allem, was sie tun. Ihre pharmazeutische und soziale Kompetenz sind gefragt. Denn täglich wandert der Schwerpunkt durch Ihr persönliches Engagement in Richtung patientennaher Dienstleister oder preisspannentüftelnder Schubladenzieher, so die Sicht eines Kollegen.

Ihre Chancen sind gut, nur dürfen nicht wieder solche Beratungsausrutscher - wie in "Wiso" - gezeigt passieren. Jeder Kunde ist ein Testkäufer – ob mit oder ohne Kamera.. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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