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Mehr Mut zur Pharmazie

31.01.2005  00:00 Uhr

Mehr Mut zur Pharmazie

Zurzeit entwickelt die Politik wenig Aktivitäten, um die Umstrukturierung des Gesundheitswesens weiter voranzubringen. Die Bundestagswahl 2006 wirft ihre Schatten voraus und weder die Regierungsparteien noch die Opposition wird durch neue Vorschläge Unruhe ins Wählervolk bringen wollen.

Wir dürfen aber nicht die Hände in den Schoß legen und glauben, dass mit dem GKV-Modernisierungsgesetz die Reform des Gesundheitswesens abgeschlossen ist. Im Gegenteil: Nach den Wahlen wird es radikale Veränderungen geben, die auch die Arzneimittelversorgung mit einschließen. Nach den Erfahrungen der letzten vier Jahre kann man davon ausgehen, dass es keine große Reform am Stück geben wird. Die Gesundheitsexperten aus dem Regierungslager kündigen schon jetzt an, die Veränderungen würden schrittweise vollzogen und hätten ihren Ansatz in erster Linie auf der Einnahmenseite. Stichworte sind Bürgerversicherung und Gesundheitsprämie. Auch wenn die Parteien öffentlich über grundsätzlich verschiedene Ansätze streiten, sind zwischen ihnen keine fundamentalen Unterschiede zu erkennen. Die Lösungsformel beider Lagern heißt: Mehr Wettbewerb.

Wir werden nicht mit einer Blockadepolitik antworten, sondern die Zeit bis zu den Wahlen dazu nutzen, eigene Wege aufzuzeigen, die dieser Lösungsformel gerecht werden. Unser Ansatz wird sein, den Wettbewerb dort stattfinden zu lassen, wo er hingehört. Das bedeutet, bezogen auf Preise und Rabatte, bei den Herstellern. Deshalb unterstützen wir auch die Absicht der Krankenkassen, Rabatte gemäß SGB V mit den Herstellern selbst auszuhandeln.

Die Apotheken werden sich dem Qualitätswettbewerb stellen und bei dem Einsatz von Arzneimitteln auf Wirtschaftlichkeit setzen. Um das zu verwirklichen, werden Kammern und Verbände zusammenarbeiten. Die Kammern werden validierte und durchsetzbare Qualitätsstandards etablieren. Der Deutsche Apothekerverband und die Landesapothekerverbände werden als Vertragspartner der Krankenkassen neuartige Versorgungsverträge abschließen, die pharmazeutische Tätigkeiten mit Wirtschaftlichkeit der Versorgung kombinieren. Der hausarzt- und hausapothekenzentrierte Versorgungsvertrag mit der BEK ist ein erster Schritt in dieser Richtung. Jetzt gilt es den Vertrag mit Leben zu füllen. Wir müssen die vertraglich definierte Schnittstelle zwischen Arzt und Apotheke effektiv nutzen und dem Verbraucher beziehungsweise Patienten die Gewissheit geben, dass nur in der ortsnahen Apotheke Pharmazie gelebt wird und er dadurch Vorteile hat. Das gilt nicht nur für die vom Arzt verordneten Arzneimittel sondern fast noch mehr für die Selbstmedikation.

Das Gesundheitswesen wird sich weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, die Apotheke mit einer festen, unverwechselbaren also einzigartigen Position bei der Arzneimittelversorgung in diesem System zu verankern. Dazu brauchen wir mehr Mut zur Pharmazie.

Heinz-Günter Wolf
Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
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