E-Rezept – Apotheker sehen weniger Probleme als Ärzte |
Für die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen ist es »sicher noch zu früh, ein umfassendes Fazit zu ziehen«, wie KV-Sprecher Alexander Kowalski sagte. Erste Rückmeldungen aus den Praxen zeigen aber, dass »in Sachen E-Rezept längst nicht alles rund läuft.« Das komme nicht überraschend, so der KV-Sprecher: »Denn wie so oft bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen gilt auch beim E-Rezept, dass unausgereifte Produkte und Anwendungen durch Gesetze zwangseingeführt werden – und diese in der Regel nicht nur keine Verbesserungen bringen, sondern die Praxen noch mehr ihrer ohnehin knappen Zeit kosten als die etablierten Prozesse.«
Der hessische Apothekerverband sieht das ganz anders: »Aus unserer Sicht ist die Rezepteinlösung per elektronischer Gesundheitskarte in der Apotheke um die Ecke der optimale Weg«, sagte Sprecher Alexander Schopbach. Dass es in den ersten Wochen »Reibungsverluste« gebe, gehöre leider dazu, sie würden aber hoffentlich schnell behoben.
Danach bringe das E-Rezept »ausschließlich Vorteile mit sich«, so Schopbach. »Bei Rückfragen zum Rezept zwischen Apotheker und Arzt mussten Patienten in der Papierrezept-Ära den Weg zurück in die Arztpraxis antreten, da dort das Rezept neu ausgestellt werden musste. Dank der digitalen Möglichkeiten des E-Rezepts ist dieser häufig beschwerliche Weg für Patienten Geschichte.«
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.