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Potenzieller Millionenschaden

Durchsuchungen nach mutmaßlichem Rezeptbetrug

In Köln hat die Polizei heute mehrere Wohnungen, Firmen sowie eine Arztpraxis durchsucht. Gegen sieben Personen liegt der Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges und der Urkundenfälschung vor. Sie sollen auf diese Weise illegal mehr als 10 Millionen Euro geltend gemacht haben.
Cornelia Dölger
Alexander Müller
27.05.2025  14:14 Uhr

Es geht um einen Gesamtschaden von mindestens 6,6 Millionen Euro, wie die Staatsanwaltschaft Köln der PZ mitteilte. Wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges und der Urkundenfälschung durchsuchten demnach am heutigen Dienstagmorgen Einsatzkräfte der Kriminalpolizei Köln Privatwohnungen, Firmen sowie eine Arztpraxis.

Beschuldigt werden laut Staatsanwaltschaft mindestens sechs Männer sowie eine Frau im Alter von 33 bis 66 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, seit März 2022 Rezepte für den Sprechstundenbedarf (Verbandmaterial, Arzneimittel und ähnliche Produkte) gefälscht und bei den Abrechnungszentren der Krankenkassen eingereicht zu haben. Insgesamt sollen die Beschuldigten dabei Rechnungen in einem Gesamtwert von über 10 Millionen Euro geltend gemacht haben.

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln schon länger in dem Fall und haben bei ihren Nachforschungen auch die Rechenzentren einbezogen, darunter das ARZ Darmstadt. Geschäftsführer Carlos Thees betonte – als Reaktion auf andere Berichterstattung – gegenüber der PZ: »Es hat keine Durchsuchung bei uns gegeben.«

Auch die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der PZ, dass das ARZ nicht zum Kreis der Beschuldigten gehöre und zudem weitere Rechenzentren von dem Fall indirekt betroffen seien, weil die mutmaßlichen Täter die Rezepte über sie abgerechnet hatten.

Ermittlungen gegen »sonstiger Leistungserbringer«

Das ARZ Darmstadt hatte nach eigenen Angaben einen vermutlichen Betrugsfall eines Leistungserbringers erkannt. »Als einer von mehreren Zeugen stehen wir diesbezüglich seit mehreren Wochen in enger Abstimmung mit den Ermittlungsbehörden und geschädigten Kostenträgern. Darüber hinaus haben wir Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Köln gegen den betreffenden Leistungserbringer wegen Betrugsverdachts erstattet«, teilte das Rechenzentrum mit.

Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Hausdurchsuchung in den Räumlichkeiten der ARZ Darmstadt Gruppe gegeben. »Vielmehr haben wir potenziell gefälschte Rezepte identifiziert und diese umgehend an die zuständigen Stellen weitergeleitet«, heißt es aus Darmstadt weiter. Man habe den Sachverhalt bewusst nicht öffentlich gemacht, um die Arbeit der zuständigen Ermittlungsbehörden nicht zu gefährden und die Aufklärung des Falls nicht zu beeinträchtigen. »Zugleich möchten wir klarstellen: Aus dem aktuellen Vorfall ergeben sich keine Risiken für die ARZ Darmstadt Gruppe oder die bei uns verwalteten finanziellen Mittel. Die Integrität unserer Prozesse und die Sicherheit der Treuhandgelder waren zu keiner Zeit betroffen«, so die Stellungnahme des Rechenzentrums.

Der Thüringer Apothekerverband als Gesellschafter des ARZ-Darmstadt, nimmt ebenfalls Stellung zu dem Thema: »Wir sind sehr dankbar, dass die Ermittlungsbehörden nun erfolgreich zugreifen konnten – auch dank der kontinuierlichen und umfassenden Zuarbeit des ARZ Darmstadt. Seit dem ersten Verdacht steht die Geschäftsführung in engem Austausch mit Polizei, Staatsanwaltschaft, den betroffenen Kostenträgern und selbstverständlich uns Gesellschaftern. Diesen Weg gehen wir weiter – transparent und verantwortungsvoll. Wir setzen darauf, dass die Ermittlungen zügig für Klarheit sorgen«, so Geschäftsführer Alexander Schneeberg.

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